Ostendorff hatte nach Bekanntgabe der Ermittlungen erklärt, „die drei großen Züchtergruppen Europlant, Norika und Saka bestimmen den Preis für die Pflanzkartoffeln zum Nachteil der Bauern“.
Europlant betonte hierzu in einem jetzt veröffentlichten Schreiben an Ostendorff, dass der Preisfindung des Unternehmens eine gründliche Analyse der aktuellen Marktsituation vorausgehe.
Im zweiten Schritt werde festgelegt, zu welchem Preis die Produkte wirtschaftlich erfolgreich an den Großhandel verkauft werden könnten. „Wie Ihnen bekannt sein dürfte, werden unsere Preise, wie auch die unsererWettbewerber, in verschiedenen landwirtschaftlichen Medien veröffentlicht.
Die Preise für Pflanzkartoffeln sind absolut transparent und es ist die freie Entscheidung der Landwirte und Händler, ob sie unser Angebot in Anspruch nehmen möchten oder das eines Wettbewerbers“, so Europlant in dem Brief an Ostendorff.
Zu dessen Vorwurf, wonach Europlant neben dem Pflanzkartoffelmarkt auch wesentliche Teile der Vermarktung für
Speisekartoffeln kontrolliere und „wir es also offensichtlich mit einem riesigen Agrarkartell zu tun haben, das Erzeuger und Verbraucher in den Zangengriff nimmt“, stellte das Unternehmen fest, dass die Kartoffelbranche in Deutschland arbeitsteilig organisiert sei. Man befinde sich mit anderen Anbietern in einem intensiven Wettbewerb.
DieAnnahme, dass man den Pflanzkartoffelmarkt kontrollieren könne, entbehre daher jeglicher Grundlage, so Europlant. Das Bundeskartellamt teilte auf Anfrage zu dem laufenden Verfahren mit, dass sich dieses noch in einem frühen Stadium befinde. Es handle sich um eine „sehr kleinteilige Arbeit“. (AgE)