Wie der agrardiplomatische Dienst des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (
USDA) am Karfreitag (14.4.) aus Tokio berichtete, hatte Japans Kartoffelernte im vergangenen Sommer unter einer Reihe von Taifunen gelitten.
Die Experten gehen davon aus, dass deshalb das japanische Kartoffelaufkommen im Vergleich zu 2015 um etwa 20 % auf nur noch 1,9 Mio. t zurückging. Betroffen gewesen sei vor allem die Insel Hokkaido, die normalerweise rund 80 % der Verarbeitungskartoffeln für die heimische Chipsindustrie liefere.
Nun wollen die Hersteller Calbee und Koikeya, auf die zusammen etwa 90 % des japanischen Angebots an Kartoffelchips entfallen, die Produktion von fast 50 Chipsprodukten zurückfahren oder stoppen. Auch mit Blick auf die nähere Zukunft zeichnet sich für den Inselstaat eine recht enge Versorgungslage mit Verarbeitungskartoffeln ab:
Mit Blick auf die japanische Pflanzkartoffelernte veranschlagen die US-Agrarfachleute die unwetterbedingten
Ernteeinbußen auf etwa 10 %. Zudem liege das Gewicht der Pflanzkartoffeln diesmal unter dem Standard von 40 g. Auf die voraussichtlich Ende April beginnende Pflanzung für die im Juli startende Saison 2017/18 dürfte deshalb trotz einer wahrscheinlich stabilen Anbaufläche eine ertragsbedingt eher kleine Ernte folgen.
Im Kartoffeljahr 2014/15 entfielen rund 534.000 t oder 14 % der gesamten japanischen Kartoffelernte auf Verarbeitungsware. Gut zwei Drittel davon wurden zu Chips verarbeitet. Diese Menge wird regelmäßig durch Importware ergänzt. Wichtigster Lieferant von Verarbeitungskartoffeln für die japanischen Chipshersteller sind die USA. Der USDA-Außenposten in Tokio rechnet nun damit, dass die betreffenden Lieferungen 2016/17 im Vergleich zum Vorjahr um gut 5.000 t auf 35.000 t steigen dürften. Weitere wichtige Bezugsländer der japanischen Kartoffelverarbeiter sind Belgien, die Niederlande, Kanada und China.