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19.10.2009 | 14:02 | Kartoffelbau 

Kartoffeln nicht verramschen - Große Differenz zwischen Bruttoaufkommen und vermarktbarer Ware

Berlin - Obwohl Mitte Oktober witterungsbedingt noch vergleichsweise viele Kartoffelflächen zur Rodung anstanden, zeichnen sich die Konturen zum diesjährigen Ernteaufkommen immer klarer ab.

Kartoffeln nicht verramschen - Große Differenz zwischen Bruttoaufkommen und vermarktbarer Ware
Während frühe Sorten aufgrund der günstigen Witterungsbedingungen gute Erträge und Qualitäten hervorbrachten, scheinen sich die Erwartungen bei Sorten der späteren Reifegruppen nicht ganz so zu erfüllen, so das Resümee von Martin Umhau, Vorsitzender der UNIKA e.V., auf der Basis einer aktuellen Mitgliederbefragung. Vielerorts habe es während der Hauptvegetationsperiode zu wenig geregnet, die Hitze setzte den Beständen zusätzlich zu. In den letzten Wochen hinterließen die ausgiebigen Niederschläge dann ihre Spuren. Nun lässt der zeitige Wintereinbruch befürchten, dass nicht alle Flächen qualitätsgerecht geräumt werden können.

Damit könnte das diesjährige Ernteergebnis, welches anlässlich der Herbstbörse am 23. September 2009 in Hannover mit vorläufigen 11,62 Millionen Tonnen Kartoffeln angegeben wurde, doch etwas niedriger ausfallen als zunächst angenommen, so Umhau. Die diesjährig untypisch große Differenz zwischen Bruttoaufkommen und Nettoernte, also dem tatsächlichen Anteil an marktfähiger Ware, sei für den weiteren Saisonverlauf sogar von noch größerer Bedeutung. Beinahe flächendeckend, so der UNIKA-Vorsitzende, müssten zur Erzielung marktgerechter Partien rund 20 Prozent absortiert werden.

Es gibt daher keinen Anlass, Speisekartoffeln zu Dumpingpreisen weit unter Produktionskosten über den Lebensmitteleinzelhandel zu verramschen. Damit werde in keinster Weise dem hohen ernährungsphysiologischen Wert des gesunden Nahrungsmittels Kartoffel entsprochen, noch den erbrachten Leistungen der Landwirte zu deren Erzeugung. Hinzu kommt, dass gute Ware aus deutschem Anbau im nächsten Frühjahr knapp werden könnte, so dass der Handel dann verstärkt auf ausländische Aufwüchse zurückgreifen müsste. Chancen für auskömmliche Überwinterungszuschläge, die die hohen Kosten für die monatelange Lagerung und Gesunderhaltung decken, seien durchaus vorhanden. Die Voraussetzungen für eine kontinuierliche Bedienung des Marktes mit deutscher Ware sind gegeben, so Umhau. (PD)
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