Seit Anfang September wird bereits die Vorjahreslinie überschritten; laut Zentraler
Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) lagen die Anlieferungsmengen zum Monatswechsel um rund 2 % über dem Vorjahresniveau.
Die allgemein hohe Inflationsrate und spürbar gestiegene Preise für
Molkereiprodukte in den Supermärkten haben laut dem Verband der
Milcherzeuger Bayern (
VMB) für Kaufzurückhaltung gesorgt.
„Die Handelsmengen sind daher für die Jahreszeit bei Butter und Milchfrischprodukten ungewöhnlich niedrig, weniger bei Käse“, berichtete der Verband. Dies zeigen auch Daten der
Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI), nach denen die Privathaushalte in den ersten drei Quartalen 2022 gegenüber der Vorjahresperiode 9,7 % weniger Butter und -zubereitungen sowie 5,4 % weniger Konsummilch eingekauft haben.
Bei Käse fiel das Minus mit 1,9 % geringer aus. In dieser Woche machte sich zudem bei Blockbutter erneut die abwartende Nachfrage der Industrie bemerkbar, die auf günstigere Einkaufspreise wartet. An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten ging die amtliche Notierung am Mittwoch (9.11.) um 40 Cent auf 6,00 Euro/kg bis 6,25 Euro/kg zurück; das war das geringste Niveau seit Anfang März. In der Spitze hatte diese Notierung Mitte Juni im Spannenmittel noch bei 7,25 Euro/kg gelegen.
Ganz anders sah laut Börse die Situation bei der Päckchenbutter aus, die im Vorweihnachtsgeschäft im
Lebensmitteleinzelhandel wieder zügiger abgesetzt wurde. Die Notierung für die Stückbutter wurde um 10 Cent auf 7,60 Euro/kg bis 7,80 Euro/kg angehoben. Stabil blieben bei ebenfalls recht guter Nachfrage die amtlichen Preisfeststellungen für Schnitt- und Hartkäse.
Magermilchpulverpreis sinkt auf Vorjahresniveau
Bei
Magermilchpulver hat sich laut ZMB die Nachfrage zuletzt etwas belebt; sie fiel insgesamt gesehen aber immer noch recht verhalten aus. Die Werke würden aber wieder mehr Kaufanfragen erreichen. Für den Drittlandsexport habe es mehr Kaufinteresse aus dem Fernen Osten, aber nicht aus China, gegeben. Es werde damit gerechnet, dass es mit Kunden in Nordafrika bald zu Abschlüssen komme, berichtete die ZMB.
Bei Magermilchpulver in Futtermittelqualität kam der Preisrückgang laut Kemptener Börse diese Woche vorerst zu einem Ende. Die Ware wurde unverändert in einer Bandbreite von 2,85 Euro/kg bis 2,92 Euro/kg gehandelt. Die Hersteller von lebensmitteltauglichem Magermilchpulver mussten bei Neuabschlüssen allerdings einen Abschlag von durchschnittlich 9 Cent auf 3,05 Euro/kg bis 3,25 Euro/kg hinnehmen. Damit ist nun wieder das vergleichbare
Preisniveau des Vorjahres erreicht.
Bei Vollmilchpulver liefen die Geschäfte der ZMB zufolge weiter ruhig. Die aus Herstellersicht negative Preisentwicklung setze sich in dieser Woche mit einem Abschlag von 5 Cent auf 4,74 Euro/kg bis 4,85 Euro/kg fort. Auch Süßmolkenpulver in Lebensmittelqualität ließ sich eher schleppend verkaufen. Die Produzenten gingen nach Angaben der Kemptener Börse mit ihren Preisen im
Schnitt um 3 Cent auf 1,15 Euro/kg bis 1,18 Euro/kg nach unten.
Bei der Futtermittelware ist hingegen der Boden wohl erreicht; die Verkaufspreise blieben die zweite Woche in Folge mit 0,86 Euro/kg bis 0,90 Euro/kg stabil.