Seit Jahren setze sich der
Bauernverband dafür ein, dass bei den WTO-Verhandlungen für Bauern und Verbraucher ein ausreichender Schutz für hochwertige
Agrarprodukte und Nahrungsmittel sichergestellt werde sowie weltweit gültige Standards im Tier-, Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz ins Regelwerk aufgenommen werden. „Wir sagen Nein zu purem Freihandel, da dies zu Lasten eines Mindestschutzes der bayerischen und europäischen Bauernfamilien sowie aller europäischen Verbraucher gehen würde“, sagte Georg Wimmer, Stellv. Generalsekretär des Bayerischen Bauernverbandes.
Gerade die aktuelle
Wirtschaftskrise, die Experten mit auf ein entgrenztes und intransparentes Finanzhandelssystems zurückführen, müsse ein mahnendes Beispiel sein. „Wir warnen deshalb vor einem übereilten Abschluss der WTO-Verhandlungen, da die Gefahr groß ist, dass hier keine faire Gesamtregelung zustande kommt“, sagte Wimmer.
Absoluter Freihandel könne kein Allheilmittel zur Bewältigung der Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise sein. Auch den wahren Entwicklungsländern würde durch Freihandel nicht geholfen, sondern lediglich aggressiven Schwellenländern wie Brasilien und dort vor allem Agrarkonzernen oder reichen Familienclans. In der jetzigen Marktsituation der bayerischen und deutschen Bauern müssten die Bundesregierung und die
EU-Kommission Senkungen des Zollschutzes mit unkalkulierbaren Risiken für die deutsche und europäische Nahrungsmittelversorgung kategorisch vermeiden.
Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft im ländlichen Raum gelte es wie andere Wirtschaftsbranchen ebenso zu stärken. Die bayerische Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft steht für über 600.000 Arbeitsplätze und rund 15 Prozent des Produktionswertes der bayerischen Gesamtwirtschaft. (bbv)