In Deutschland stabilisierte sich die Notierung der Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) am Mittwoch (8.9.) auf dem Niveau von 1,25 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) und blieb damit so niedrig wie zuletzt vor mehr als 20 Jahren.
Nach Einschätzung von Analysten hat der Druck auf den Markt nicht nachgelassen. Bei steigenden Schlachtgewichten übersteige das verhältnismäßig geringe Angebot an schlachtreifen Schweinen noch immer die Nachfrage. Für den
Fleischmarkt fehle es nach wie vor an Impulsen.
Laut der
Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (
ISN) gehen mit jedem Schwein in der
Ferkelerzeugung und Mast zusammen zwischen 60 Euro und 70 Euro verloren. In Österreich bewegte sich die Notierung des Verbandes landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) ebenfalls seitwärts und konnte das Niveau von 1,54 Euro/kg SG halten. Das nicht druckvolle Angebot schlachtreifer Schweine fließe weitgehend zeitnah ab, berichtete der Verband aus der Alpenrepublik.
In der EU steige indes der Konkurrenzdruck aufgrund des hohen Sättigungsgrades am Fleisch- und Lebendmarkt. Auch in Belgien und Dänemark mussten die
Mäster keine weiteren Abschläge hinnehmen. Sowohl die Danis-Gruppe wie auch
Danish Crown ließen ihre Auszahlungsleistungen im Vorwochenvergleich unverändert.
Für den Verkaufsdirektor
Schweinefleisch des dänischen Schlachtunternehmens, Lars Albertsen, ist die weitere Entwicklung in der EU derzeit nicht abzuschätzen. Nach dem Ende der Feriensaison in Südeuropa steige zwar die Nachfrage, das gelte allerdings auch für die Schlachtzahlen. Priorität müsse die Stabilisierung des europäischen Marktes haben.
Situation in Deutschland entscheidend
Allenfalls knapp behaupten konnten sich derweil die Notierungen in den südlicheren EU-Ländern. In Italien, das sich lange gegen den EU-Trend gestemmt hatte, kam es zum dritten Mal in Folge zu einem Abschlag, der in dieser Woche mit 2,8 Cent/kg Lebendgewicht (LG) aber spürbar niedriger als Anfang September ausfiel. Auch am spanischen Mercolleida musste die Preisfeststellung dem Druck nachgeben, die Notierung ging zum zweiten Mal in Folge um 1,8 Cent/kg LG zurück.
Geringer fiel die Korrektur nach unten mit 0,8 Cent/kg SG am französischen Marché du Porc Breton aus. Marktteilnehmer berichteten von zufriedenstellenden Schlachtaktivitäten und unveränderten Schlachtgewichten. Betont wurde, dass die weitere Entwicklung entscheidend von der Situation in Deutschland abhänge.
Abwärtstrend in der EU hält an
In der Woche zum 5. September hatten die
Schweinepreise in der Europäischen Union ihren Rückgang fortgesetzt, auch wenn es entgegen dem Trend in einigen Mitgliedstaaten zu freundlicheren Entwicklungen gekommen war. Nach Angaben der
EU-Kommission erlösten Tiere der Handelsklasse E im Mittel der meldenden Mitgliedstaaten 140,49 Euro/100 kg SG. Das entsprach gegenüber der Vorwoche einem Minus von 1,1 %; das Vorjahresniveau wurde um mehr als ein Fünftel verfehlt.
In Rumänien legten die Preise entgegen dem EU-Trend kräftig zu, und zwar um 8,3 %. In Frankreich, den Niederlanden sowie Griechenland und Irland bewegten sich die Notierungen derweil seitwärts. In Belgien und Bulgarien mussten die Mäster hingegen Abschläge von jeweils 0,4 % hinnehmen; spürbar kräftiger fiel das Minus mit 0,8 % in Spanien aus. Nochmals schwächer entwickelten sich die Notierungen in Dänemark und Deutschland, wo das Vorwochenniveau um 1,4 % und 1,9 % unterboten wurde.
In Österreich gab die Preisfeststellung um 2,6 % nach; nochmals größer war das Minus mit 3,7 % in Polen. Im klaren Widerspruch auch zu den Berichten aus Italien selbst steht indes die von der Kommission für dieses Mitgliedsland ausgewiesene Notierung, die auf ein Plus von 12,6 % hinausläuft.