Das European Milk Board nimmt diese Veranstaltung zum Anlass, um sein Konzept für eine zukünftige Gestaltung des Milchmarktes vorzustellen.
Die Rolle der Politik ist in Zukunft eine neue, die Milcherzeuger übernehmen mehr Verantwortung und werden zu gleichberechtigten Partnern am Markt. Die Milchmenge soll in Zukunft im wesentlichen an einem Markt, welcher kostendeckende
Erzeugerpreise ermöglicht, ausgerichtet werden; schädliche Überschüsse sollen vermieden werden.
Drei Charakteristika dieses zukunftsträchtigen Ansatzes sind essentiell:
Erstens: Die Milchmarktgestaltung muss als Gesamtkonzept betrachtet und umgesetzt werden. So macht eine Stärkung der Erzeugergemeinschaften nur Sinn, wenn diese auch die Möglichkeit haben, selber die Milchmenge effektiv zu regulieren.
Zweitens: Eine Stelle für Milchmarktgestaltung kann nur zu einem fairen Funktionieren des europäischen Milchmarktes führen, wenn sie gesellschaftspolitische Ziele verfolgt und der kostendeckende Milcherzeugerpreis in der Zielsetzung verankert ist. Sie muss an den Interessen von Verbrauchern und Erzeugern ausgerichtet sein.
Drittens: Die Milchmarktgestaltung muss eine europäische Aufgabe sein. Dies meint, dass Entscheidungen, die im Rahmen der europäischen Milchmarktstelle und einer europäischen Erzeugergemeinschaft gefällt werden, für alle Milcherzeuger in Europa allgemeinverbindlich sein müssen.
Romuald Schaber, Präsident des European Milk Board: „Die europäischen Bürger haben das Recht auf eine Milchmarktgestaltung, die ihren Forderungen nach einer nachhaltigen Milcherzeugung gerecht wird und nicht den Interessen einiger exportorientierter Molkereien. Dies sollte die EU High Level Expert Group bei ihrer Arbeit immer im Blick haben.“ (EMB)