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26.10.2012 | 07:19 | EU-Beitritt 

Kroatische Bauern stellen sich auf EU-Milchmärkte ein

Tuheljske Toplice - Der EU-Beitritt Kroatiens steht kurz bevor. Für die kroatischen Milchproduzenten birgt dieser Schritt sowohl Chancen als auch bedeutende Risiken.

Milch
(c) proplanta
Die Milchbauern des European Milk Board und ihre kroatischen Kollegen haben hierüber im Rahmen einer internationalen Konferenz in Kroatien diskutiert und Wege für einen gelungenen Start in die EU aufgezeigt. Auch eine große Schlepperaktion im November in Brüssel wurde hier beschlossen.

Seit drei Tagen findet im kroatischen Tuheljske Toplice die diesjährige Mitgliederversammlung des European Milk Board (EMB) - Dachverband der Milchviehhalterorganisationen in Europa - statt. Höhepunkt der Mitgliederversammlung, die gestern zu Ende ging, war eine internationale Konferenz zum Thema “Milchproduktion in Kroatien: Chancen und Risiken durch den EU-Beitritt“.

Vor allem die aktuelle Milchmarktsituation in der EU mit nicht kostendeckenden Preisen für Milchproduzenten hat dabei Besorgnis erregt. Diese Besorgnis spiegelt sich auch in den Äußerungen des Präsidenten des EMB, Romuald Schaber, zur kroatischen Lage wider.

„Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich den kroatischen Freunden dann überhaupt zum Beitritt gratulieren kann. Denn die dramatische Situation treibt immer mehr Kollegen in den wirtschaftlichen Ruin und teilweise zu Schlimmerem. Abhilfe kann hier nur eine effektive Mengensteuerung über eine europäische Monitoringstelle für die Milchmärkte bringen. Dabei zähle ich auf die tatkräftige Unterstützung unserer kroatischen Kollegen als Mitglieder im EMB und demnächst Partner in der EU“, so Romuald Schaber.

Der Hrvatski Savez Udruga Proizvoðaèa Mlijeka (HSUPM) unterstützt als Mitgliedsverband des EMB in Kroatien diese Position uneingeschränkt. Er fordert darüber hinaus eine Verbesserung der Zahlungsmodalitäten bei landwirtschaftlichen Krediten, Vollkostenstudien zur kroatischen Milchproduktion und eine unkomplizierte Legalisierung von Eigentumsverhältnissen bei Produktionsgebäuden.

Nur so könne die wirtschaftliche Situation der kroatischen Milchproduzenten noch vor dem Eintritt in den EU-Binnenmarkt verbessert werden. Wie der HSUPM auch verlauten ließ, wird er sich bei der großen EMB-Kundgebung in Brüssel, die am 26. und 27. November stattfindet, beteiligen.

Der HSUPM ist seit Juli 2008 Mitglied im EMB und repräsentiert mit rund 4.500 Milchbauern ungefähr 70 Prozent der kroatischen Milchproduktion. Das European Milk Board (EMB) ist ein europäischer Dachverband von Milchviehhalterorganisationen. Er vertritt derzeit 19 Organisationen aus 14 europäischen Ländern mit zusammen rund 100.000 Erzeugern. (emb)
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