Mit einem Produktionsplus von 5 Prozent auf 9 Milliarden Euro erreichte die Branche im Corona-Jahr ein neues Allzeithoch. „Auch in Krisenzeiten sind landwirtschaftliche
Erzeugnisse und
Nahrungsmittel sehr gefragt. Landwirtschaft und
Landtechnik gelten als systemrelevant. Das nutzt den Landwirten, den Verbrauchern und unserer Industrie“, sagt Dr.
Bernd Scherer, Geschäftsführer des
VDMA Landtechnik.
Hohe GetreidepreiseEin wesentlicher Grund für den guten Lauf der Landtechnikbranche war die außergewöhnliche Entwicklung der Weizen- und Grobgetreidepreise, die seit Juli kräftig gestiegen sind und zwischenzeitlich ein Zehnjahreshoch erreicht haben. „Wir erleben derzeit weltweit eine hohe Getreidenachfrage. Das ist in Zeiten der Krisenbevorratung nicht ungewöhnlich, allerdings spielen auch Spekulationserwartungen eine gewisse Rolle“, erläutert Scherer.
Investitionsanreize für umweltfreundliche TechnikGezielte staatliche Investitionsanreize zur Förderung klima- und umweltfreundlicher Produktionsprozesse in der Landwirtschaft erhöhten außerdem die Kauflaune der Landwirte und
Lohnunternehmer in Europa und den USA. „Intelligente Prozesslösungen, die den Einsatz von Diesel, Düngemittel und Pflanzenschutzchemie bei steigendem Ertrag signifikant reduzieren, prägen längst die Produktportfolios unserer Industrie“, sagt Scherer.
Zuwächse in SchlüsselsegmentenWachstum gab es 2020 in mehreren bedeutenden Segmenten. Mit Umsatzzuwächsen von 11 Prozent standen die Traktoren an der Spitze der Entwicklung, was auch mit dem Aufbau von zusätzlichen Produktionskapazitäten in Deutschland zusammenhängt. Ebenfalls erfolgreich schlossen die Hersteller von Dünge- und
Pflanzenschutztechnik das Corona-Jahr ab.
Absatztreiber waren hier vor allem Maschinen zur hochpräzisen Applikation mit minimalem Mitteleinsatz. Mit Pflanzenschutztechnik erzielte die Industrie zweistellige Umsatzzuwächse, während die Düngetechnikproduzenten ein ebenso respektables Wachstum von 6 Prozent verbuchen konnten. Damit konnten beide Segmente an den positiven Trend der Vorjahre anknüpfen.
Stabilitätsanker im Maschinen- und Anlagenbau„Besonders erfreulich ist, dass wir sehr nachhaltig wachsen. So bewegt sich die Landtechnikindustrie seit 2017 ununterbrochen in der Pluszone, womit unsere Branche ein wichtiger Stabilitätsanker im Maschinen- und
Anlagenbau ist“, resümiert Bernd Scherer.
Im laufenden Jahr rechnet der VDMA mit weiterem Wachstum auf den Endkundenmärkten für Landmaschinen und Traktoren, wobei nach jetzigem Prognosestand ein erneutes
Umsatzplus von 5 Prozent realistisch erscheint.