Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) und die Agrarministerinnen und -Minister in den Ländern sollten ihr «Schwarz-Weiß-Denken» aufgeben, sagte der Präsident des Landvolks Niedersachsen, Holger Hennies, am Montag in Hannover. Viele Landwirte fördern seinen Angaben zufolge bereits seit Jahren die
Biodiversität auf den Äckern. «Das will niemand aufgeben, nur um wenige Tonnen Getreide mehr zu ernten», sagte er.
Maßnahmen wie die von 2023 an vorgeschriebene Pflichtbrache und das vom
Bundesrat im vergangenen Jahr beschlossene Verbot, die Ackerbrache aktiv zu begrünen, dienten nicht der Förderung der
Artenvielfalt, sondern führten dazu, dass auch hochertragreiche Böden aus der Nutzung genommen würden, kritisierte Hennies.
Angesichts weltweit steigender
Lebensmittelpreise und drohender Engpässe sollen nach Vorschlag der
EU-Kommission Umweltregeln für Landwirte gelockert werden, um die
Lebensmittelproduktion zu steigern. Konkret schlug die Behörde vor, für ein Jahr Ausnahmen für sogenannte Fruchtfolgeregeln und Stilllegungen von Ackerflächen zu gewähren.