«Ich schließe nicht aus, dass bei der Schlussbilanz der derzeit geschätzte Schaden von 430 Millionen Euro weiter nach oben verändert werden muss», sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied der Nachrichtenagentur dpa vor dem Deutschen
Bauerntag in der kommenden Woche in Berlin. Auch die Deutsche Bahn befürchtet hohe Schäden.
Bis durchnässte Böden wieder tragfähig seien, könne es teils bis in den Winter dauern, sagte der Bauernpräsident. «Nach der Vernichtung dieser Ernte wäre auch eine Herbstbestellung möglicherweise nicht machbar.» Geschädigte Landwirte müssten in den geplanten Fluthilfefonds von Bund und Ländern aufgenommen werden.
«Wir fordern, vom
Hochwasser betroffenen Bauern zu helfen, indem sie 500 Euro pro Hektar als Soforthilfe bekommen», sagte Rukwied. So könnten sie Futter für ihre Tiere kaufen, laufende Rechnungen zahlen und den Betrieb weiterführen. «Da stehen Existenzen auf dem Spiel.» Allein die Schäden an Gebäuden und Betriebseinrichtungen würden auf mindestens 100 Millionen Euro geschätzt.
Unabhängig davon hat ungünstiges Wetter in Teilen der Branche in diesem Jahr bereits Einkommenseinbußen verursacht. «Der lange Winter, das späte Frühjahr, der kühle, nasse Mai haben zu Ernteverzögerungen und geringeren Erntemengen vor allem bei Erdbeeren, Spargel und Frühgemüse geführt.» Für die Ernte bei den späteren Kulturen setzten die Bauern nun auf optimales Wetter. «Für Getreide, Raps, Rüben, Mais, Obst und Wein ist noch alles offen.» (dpa)