Unter dem Motto «Lebensmittel nicht verramschen, Geld auf die Höfe, Milch- und Fleischpreise müssen erhöht werden» beteiligten sich in Gera 45 Landwirte mit 25 Traktoren an der Aktion, wie die Polizei mitteilte. In Nohra wurden nach Angaben der Polizei in der Spitze 51 Traktoren gezählt. Am Vormittag seien noch 15 Traktoren mit 20 bis 30 Teilnehmern vor Ort gewesen.
In Gera wurden der Polizei zufolge einzelne Lkw kurzzeitig an der Einfahrt in das Logistikzentrum gehindert. Die Teilnehmer hätten bei ihrer Versammlung die geltenden Hygieneregeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie eingehalten. Die Blockade sei am Morgen beendet worden.
In Nohra wollten die Demonstranten zunächst jegliche Anlieferungs- oder Abtransportmöglichkeit unterbinden. Nach Gesprächen einigten sich Versammlungsleitung und Geschäftsführer darauf, dass zumindest Lkws mit verderblicher Ware ungehindert durchgelassen wurden. Hier wurden die Aktionen am Mittag beendet.
Ein Aldi-Sprecher betonte, dass das Unternehmen in den vergangenen Wochen und Monaten bereits intensive Gespräche mit Vertretern der Landwirte geführt habe - «vor Ort an unseren Regionallagern, aber auch über die entsprechenden Kanäle mit einzelnen Vertretern aus Landwirtschaftskreisen und der Politik.» Dabei hätten
Aldi Nord und Aldi Süd zugesagt, ihre konventionelle und Bio-Frischmilch künftig nur noch aus heimischer deutscher Landwirtschaft zu beziehen.
Zugleich wolle man sich für langfristige Verträge einsetzen, um deutschen Landwirten eine bessere Planungssicherheit zu geben. Aldi habe auch deutlich gemacht, als Händler die vielen strukturellen Herausforderungen in der deutschen Landwirtschaft nicht allein lösen zu können. Um die Situation der Landwirte zu verbessern, müssten aus Sicht des Unternehmens die Politik, die lebensmittelverarbeitende Industrie sowie die Verbraucher einbezogen werden.