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05.01.2021 | 06:05 | Bauernproteste 
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Landwirte blockieren Zufahrt zu Zentrallager von Discountern

Gera - Die Zentrallager der Discounter Lidl in Gera und Aldi in Nohra bei Weimar sind in der Nacht zum Montag von Demonstranten vorübergehend blockiert worden.

Bauernproteste
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In Thüringen haben Landwirte an zwei Standorten für höhere Erzeugerpreise demonstriert. Der Handel will auf die Bauern zugehen. (c) proplanta
Unter dem Motto «Lebensmittel nicht verramschen, Geld auf die Höfe, Milch- und Fleischpreise müssen erhöht werden» beteiligten sich in Gera 45 Landwirte mit 25 Traktoren an der Aktion, wie die Polizei mitteilte. In Nohra wurden nach Angaben der Polizei in der Spitze 51 Traktoren gezählt. Am Vormittag seien noch 15 Traktoren mit 20 bis 30 Teilnehmern vor Ort gewesen.

In Gera wurden der Polizei zufolge einzelne Lkw kurzzeitig an der Einfahrt in das Logistikzentrum gehindert. Die Teilnehmer hätten bei ihrer Versammlung die geltenden Hygieneregeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie eingehalten. Die Blockade sei am Morgen beendet worden.

In Nohra wollten die Demonstranten zunächst jegliche Anlieferungs- oder Abtransportmöglichkeit unterbinden. Nach Gesprächen einigten sich Versammlungsleitung und Geschäftsführer darauf, dass zumindest Lkws mit verderblicher Ware ungehindert durchgelassen wurden. Hier wurden die Aktionen am Mittag beendet.

Ein Aldi-Sprecher betonte, dass das Unternehmen in den vergangenen Wochen und Monaten bereits intensive Gespräche mit Vertretern der Landwirte geführt habe - «vor Ort an unseren Regionallagern, aber auch über die entsprechenden Kanäle mit einzelnen Vertretern aus Landwirtschaftskreisen und der Politik.» Dabei hätten Aldi Nord und Aldi Süd zugesagt, ihre konventionelle und Bio-Frischmilch künftig nur noch aus heimischer deutscher Landwirtschaft zu beziehen.

Zugleich wolle man sich für langfristige Verträge einsetzen, um deutschen Landwirten eine bessere Planungssicherheit zu geben. Aldi habe auch deutlich gemacht, als Händler die vielen strukturellen Herausforderungen in der deutschen Landwirtschaft nicht allein lösen zu können. Um die Situation der Landwirte zu verbessern, müssten aus Sicht des Unternehmens die Politik, die lebensmittelverarbeitende Industrie sowie die Verbraucher einbezogen werden.
dpa/th
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Kommentare 
Wolfgang Ahrens-Norderstedt schrieb am 08.01.2021 15:45 Uhrzustimmen(2) widersprechen(3)
Was soll das? Aldi & Co werden jetzt ein paar Tonnen "Deutsche Butter" von deutschen Stallkühen zu den verlangten Preisen kaufen und sie auch in's Sortiment nehmen. Da liegt sie dann teuer neben der besseren - und billigeren- irischen Weidemilch- und wird auch da liegen bleiben- denn was wird wohl der Verbraucher kaufen?
A. Fischer schrieb am 08.01.2021 10:10 Uhrzustimmen(2) widersprechen(3)
Mir gehen diese Trecker Demos mächtig auf den Keks. Es scheint einige Milchbauern/Landwirte zu geben die sich nicht ausreichend informieren und dann zum Sturm blasen.
Warum auch immer!?

Bewegt nicht eure Trecker, sondern euer Gehirn.
Folgendes war schon lange vor 2016 bekannt, aber ab 2016 sollte es auch auf dem letzten Milchviehhof angekommen sein.
Auch ohne 5G an jeder Milchkanne.*

"Milch ist ein Milliardengeschäft. Doch die Bauern bekommen derzeit gerade noch 25 Cent pro Liter. Um zu überleben produzieren sie immer mehr Milch und drücken damit den Preis.
Ein Teufelskreis, dem immer mehr Milchbauern erliegen.
...
2013 lag der durchschnittliche Preis pro Liter Rohmilch bei 42,32 Cent, 2016 werden gerade noch 25,07 Cent dafür bezahlt.
....
Von: Lennart Bedford-Strohm, Robert Grantner, Claudia Erl
Stand: 18.07.2016"
(mit Lösungsansätzen)
https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/dokthema/dokthema-milch-bauern-104.html

Das Thema 5 G sollte euch auch zeitnah beschäftigen und nicht erst wieder in 5-10 Jahren bewegen.

2018
https://www.welt.de/wirtschaft/article185438294/5G-Netze-Erfolg-der-deutschen-Landwirte-entscheidet-sich-doch-an-der-Milchkanne.html
agricola pro agricolas schrieb am 05.01.2021 08:29 Uhrzustimmen(19) widersprechen(5)
ALDI folgt dem vorgezeichneten Weg der sozialen Marktwirtschaft, der alles bestens regelt:
ANGEBOT u. NACHFRAGE bestimmen den Preis.

Ein Drittel des Aufwuchses von unseren Äckern wird auf der Nachfrageseite schlichtweg nicht mehr gebraucht. Alle schlussendlich folgerichtigen Konsequenzen will offenbar niemand wahrhaben - insbesondere die von einem Katastrophenjahr ins nächste schlitternden Bauern selbst nicht! Dieses Überangebot -den cleveren ALDI-Managern natürlich omnipräsent- ist so groß, dass selbst drei Dürrejahre in Folge für die Verbraucher kaum spürbar sind - unsere Lebensmittelpreise bleiben mithin stabil; und eben nur letzteres zählt. Dabei können noch mehr Bauern über den „Jordan gehen“, wen juckt‘s.

Obiges Schild von den Bauernblockaden „des Bauern Not... ist dem Volk der Tod“ beherrscht allenfalls unsere Bauernhirne; gegenwärtig ein fataler Trugschluss - man schwelgt damit in vollkommen abstrusen Gedankenwelten!!!

Was sollen WIR BAUERN mithin tun!?
WEITER SO auf dieser eingefahrenen Nahrungsmittel-Überangebots-Einbahnstraße!?
Sind wir Bauern heute wirklich bar jedweder Alternativen!?
Können wir Bauern in Ausschließlichkeit nur Nahrungsmittel produzieren!?

Wissenschaft und Staat sollten uns endlich neue Wege aufzeigen, um Angebot und Nachfrage wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen!!!

Ein hervorragendes Beispiel aus unseren Alltags-Parallelwelten, welches an jeder Tankstelle in übergroßen Leuchtzahlen rund um die Uhr für jedermann bestens sichtbar ist:

WIE FUNKTIONIERT MARKT?

Nach Einführung der CO2-Abgabe auf den Endverbraucherpreis ist der Preis pro Liter Diesel um über 20 Cent gestiegen. Vater Staat gibt die zusätzliche 7-Cent-CO2-Abgabe vor - die Öl- und Kraftstoffindustrie „genehmigt sich“ sofort ganz nebenbei infolgedessen 20-25 Cent. Kasse machen letztere, bestens geübt, beim Endverbraucher!!!

Bis 2025 werden aus diesen zunächst 7 Cent sodann 25 Cent; denkt man hier folgerichtig geradlinig weiter, kostet sodann der Liter Diesel 1,60-1,80 Euro. Hierfür bedarf es wahrlich keiner hellseherischer Fähigkeiten.

An dieser Stelle mangelt es dato ganz erheblich an der soviel und oft gepriesenen Bauernschläue:

Mit Hightech-Schleppergiganten fahren wir in aufgekratzter Blockadestimmung vor die Zentralauslieferungslager unserer BIG FOUR, betankt man diese mit unseren Pflanzenölen, „liquidieren“ diese Technikwunder der Neuzeit von unseren Höfen allerdings sofort ihren Dienst. - FINDE UND ERKENNE DEN FEHLER!

DAS(!) sind staatliche hervorragend funktionierende Steuerungsmechanismen, die genau so auch gewünscht sind. Von diesem CO2-Aufpreis aktuell müssten um die 10 Prozent sofort bei uns Bauern ankommen - etwa so hoch ist die Beimischungsquote von unseren CO2-neutralen Pflanzenölen.

...Das „Tankstellennetz ALDI“ dürfen wir Bauern aber ja erst gar nicht nutzen!!!

(Als kleines Bäuerlein gehöre ich übrigens nicht der Querdenker-Verweigererfraktion an, das ganz am Rande angemerkt.)
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