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16.06.2016 | 17:10 | Landwirtschaftsbarometer 

Landwirte in der EU mit ihrer Zuversicht auf einem Tiefpunkt

Brüssel - Unter den Landwirten in der Europäischen Union herrscht weniger Zuversicht denn je. Das belegen die Ergebnisse des jüngsten „Landwirtschaftsbarometers“ der EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA).

Landwirtschaftsbarometer
(c) proplanta
Demnach fiel der betreffende Indexwert, der von minus 12 bis plus 8 reicht, im ersten Quartal 2016 auf minus 10. In den letzten sechs Jahren hatte es mit minus fünf im ersten Quartal 2010 den niedrigsten und mit plus fünf im ersten Quartal 2014 den höchsten Indexwert gegeben. Hauptgründe für die aktuell fehlende Zuversicht unter den Landwirten seien der Wirtschaftsabschwung, der Einbruch der Rohölpreise, der starke Anstieg der Betriebsmittelkosten und das russische Agrarimportembargo, erklärten COPA und COGECA heute in Brüssel.

Die Erhebung zur Stimmung in der EU-Landwirtschaft wird zwei Mal pro Jahr durchgeführt. Dabei werden in elf Ländern insgesamt mehr als 8 000 Landwirte befragt. In neun dieser Mitgliedstaaten, nämlich im flämischen Belgien, in Deutschland, Frankreich, Italien, Ungarn, in den Niederlanden, Polen, Rumänien und im Vereinigten Königreich, wurde ein Rückgang der Zuversicht der Landwirte im Hinblick auf ihre aktuelle und zukünftige Lage festgestellt. Nur die dänischen und schwedischen Landwirte zeigten sich optimistischer als in der Befragung davor.

COPA/COGECA-Generalsekretär Pekka Pesonen erklärte, „unser Landwirtschaftsbarometer“ bestätigt, dass die EU-Bauern den Druck wirklich zu spüren bekommen. Die Landwirte befänden sich in einem Spagat zwischen niedrigen Erzeugerpreisen und hohen Betriebsmittelkosten. Die Preise für die meisten Agrarrohstoffe seien 2015 gesunken, und eine spürbare Erholung sei nicht in Sicht.

Pesonen forderte die Europäische Kommission und die EU-Agrarminister auf, beim Ratstreffen Ende Juni konkrete Hilfsmaßnahmen zu beschließen. „Zusätzliche Unterstützung ist von entscheidender Bedeutung, und für unsere hochwertigen Produkte müssen neue Märkte erschlossen werden“, betonte der Finne. Er wies auch darauf hin, dass Bedenken bezüglich der Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und der Verwaltungsaufwand ebenfalls die Landwirte belasteten.
AgE
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