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16.03.2010 | 04:52 | Feldlerche 

Landwirte legen mehr als 500 Lerchenfenster in Baden-Württemberg an

Stuttgart - Landesbauernverband und Naturschutzbund freuen sich über große Resonanz aus der heimischen Landwirtschaft.

Landwirte legen mehr als 500 Lerchenfenster in Baden-Württemberg an
Erfolgreicher Start für das Projekt „Lerchenfenster für Baden-Württemberg“: Rund 80 baden-württembergische Landwirte haben auf ihren Äckern über 500 Lerchenfenster angelegt. Die nicht eingesäten, ungefähr 20 Quadratmeter großen Freiflächen in Getreide-, Raps- und Maisfeldern schaffen für die Feldlerche bessere Brut- und Lebensbedingungen. „Das gemeinsame Pilotprojekt von Landesbauernverband (LBV) und Naturschutzbund (NABU) hat im ersten Schritt alle Erwartungen übertroffen“, erklären LBV-Präsident Joachim Rukwied und NABU-Vorsitzender Dr. Andre Baumann. „Wir hoffen, dass sich jetzt auch bei der Aussaat von Sommergetreide und Mais viele Landwirte an unserem Projekt beteiligen.“ 2009 hatten LBV und NABU das Projekt „Lerchenfenster für Baden-Württemberg“ gestartet.

Sie ist fast 20 Zentimeter groß, braun gefiedert und steht als gefährdeter Vogel auf der Roten Liste - die Feldlerche. Im März kehrt der Bodenbrüter aus dem Süden in seine Heimat zurück. Dann steigt die Lerche zwischen Wiesen und Feldern wieder bis zu 80 Meter singend in die Lüfte. Das Lerchenfenster eignet sich für den Vogel optimal als Lande- und Startplatz sowie zur Futtersuche für die Brut. Ab Mitte April kann der geschützte Vogel mit seiner ersten Brut im geschützten Umfeld eines Lerchenfensters brüten.

„Mit der großen Resonanz aus der Landwirtschaft hat der bäuerliche Berufsstand gezeigt, dass er sich mit einfachen Mitteln am Vogelschutz beteiligt“, sagt LBV-Präsident Rukwied. „Wir werden uns auch weiterhin zusammen mit dem NABU für das Projekt einsetzen und unsere Landwirte von der einfachen Methode des Lerchenfensters überzeugen.“ Zur Frühjahrssaat wirbt der LBV verstärkt bei seinen Mitgliedern.

Der NABU wartet nun gespannt darauf, dass die Feldlerche in den kommenden Tagen aus ihrem Winterquartier zurückkommt und geeignete Flächen zum Brüten sucht. „Aus anderen Ländern wissen wir, dass die Lerchenfenster den Vögeln bei einer erfolgreichen Brut enorm helfen“, berichtet NABU-Chef Baumann. „Ab April können wir nun auch hier bei uns beobachten, wie die Lerchenfenster angenommen werden. Mit Unterstützung vieler NABU-Ehrenamtlichen im ganzen Land wollen wir im April ein entsprechendes Monitoring starten.“

Die Fenster werden in Feldern von mindestens fünf Hektar Größe angelegt – vor allem in Getreide-, aber auch in Raps- und Maisäckern. Dabei heben die Landwirte bei der Saat die Sämaschine für einige Meter an, sodass eine nicht gesäte Freifläche von ungefähr 20 Quadratmetern entsteht, in deren Umfeld Feldlerchen brüten können und Nahrung finden. Nach der Saat können die Landwirte die Lerchenfenster zusammen mit dem restlichen Acker ganz normal bewirtschaften.

Das Pilotprojekt Lerchenfenster für Baden-Württemberg reiht sich in das Bundesprojekt „1.000 Äcker für die Feldlerche“ des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und des NABU ein. Insgesamt legen deutsche Bauern 2.000 Lerchenfenster für den Bodenbrüter an. (lbv)
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