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25.09.2008 | 16:25 | Düngemittel 

Landwirte setzten wieder mehr Mineraldünger ein

Hannover - Kulturpflanzen müssen ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden, um gute Erträge zu bringen, dieser Grundsatz gilt im Garten wie auf dem Acker.

Landwirte setzten wieder mehr Mineraldünger ein
Nachdem sich die Landwirte mehrere Jahre in Folge äußerste Zurückhaltung auferlegt hatten, haben sie im Düngejahr 2007/08 (1.7. bis 30.6.) wieder mehr Mineraldünger auf ihren Flächen eingesetzt, zitiert der Landvolk-Pressedienst Daten des Industrieverbandes Agrar (IVA).

So fragten die Landwirte insgesamt 1,8 Mio. Tonnen (t) Stickstoff und damit 12,9 Prozent mehr nach als 2006/07. Damit erreichte der Absatz von stickstoffhaltigen Düngern fast wieder das Niveau von 2005/06. Der Einsatz von Kali ist ebenfalls wieder gestiegen, und zwar um 15,3 Prozent auf 511.000 t, während die Landwirte mit 317.000 t Phosphordünger sogar 19,6 Prozent mehr einsetzten als im Jahr zuvor. Weiter stabilisiert hat sich der Einsatz des Grunddüngemittels Kalk, von dem die Bauern ihren Böden im vergangenen Jahr rund 2,2 Millionen t zugeführt haben.  

Den gestiegenen Absatz der Mineraldünger führen Experten vor allem auf die bundesweite Ausdehnung der Getreidefläche um 7,3 Prozent auf 7,05 Mio. Hektar zurück. Seit der Wiedervereinigung wurde in Deutschland noch nie so viel Getreide angebaut wie in diesem Jahr. Zusätzlich machten es günstige Rahmenbedingungen für die Landwirte lohnender, wieder mehr Mineraldünger auf den Flächen einzusetzen.

Grundsätzlich passen die Landwirte heute die Art und Menge des eingesetzten Düngers gezielt an den Bedarf der Pflanzen in Abhängigkeit vom Bodenvorrat an. Moderne Verfahren ermöglichen es, die Zufuhr mineralischer Düngemittel gezielt zu steuern, um sowohl die Umwelt als auch den eigenen Geldbeutel zu schonen. Zusätzlich berücksichtigen die Landwirte die Nährstoffe aus organischen Düngern, wie Stallmist und Gülle, bei der Bedarfsermittlung der Pflanzen stärker als früher.  

In den vergangenen Jahren war vor allem der Absatz von Phosphat und Kali so stark gesunken, dass Fachleute bereits davor warnten, auf ohnehin knapp versorgten Böden die Vorräte durch zu geringe Düngergaben weiter zu strapazieren. Die Phosphatdüngung war 2006/07 sogar auf das niedrigste Niveau seit 1950 gefallen. Die zu sparsame Düngung entspricht jedoch nicht mehr der guten fachlichen Praxis, da sie die Bodenfruchtbarkeit gefährdet.

Anders als bei Stickstoff werden bei Kali und Phosphat knappere Düngergaben jedoch nicht sofort sichtbar. Zudem ist beim Stickstoff als „Hauptwachstumsmotor“ das Sparpotenzial nur gering, denn eine Unterversorgung der Pflanzen schlägt sich sofort in Mindererträgen nieder. Dagegen ist die Ausbringung von Kalkdüngern auch in den vergangenen Jahren nicht so stark zurückgegangen, da diese insbesondere den Säuregehalt des Bodens regulieren und damit einen höheren Nährstoffaustrag verhindert können. (LPD)
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