Auch wenn es draußen ruhiger wird: Die Bäuerinnen und
Bauern sind weiterhin 24/7 für ihre Tiere da. Am Arbeitspensum von der Tierbetreuung über die Fütterung bis zur Geburtsüberwachung und dem Melken ändert sich über das Jahr sehr wenig. Und auch eine Biogasanlage wird nicht abgestellt und benötigt auch im Winter ein prüfendes Auge.
Die
Milchviehhalter haben es bei den winterlichen Temperaturen in den zumeist offenen Laufställen weitaus weniger behaglicher als ihre Tiere, an deren Wunschtemperatur der
Stallbau angepasst wurde. Rinder mögen es kühl und fühlen sich bei -5 bis +15 Grad am wohlsten. Im
Schweinestall muss dagegen für Wärme gesorgt werden, um den Tieren tiergerechte Umgebungstemperaturen zu bieten. Neugeborene Ferkel benötigen in ihren Liegenestern Temperaturen von 30 °C und mehr, um gesund und fit zu bleiben. Mast- und Zuchtschweinen reichen 18 °C, um sich wohlzufühlen.
Auf dem Acker ist Kälte von den Landwirtinnen und Landwirten durchaus erwünscht. Viele Winterkulturen, die im Herbst ausgesät und im folgenden Sommer geerntet werden, brauchen einen längeren Kältereiz, um Ertrag bringen zu können. Und insbesondere schwere Böden profitieren von der sogenannten „Frostgare“. Dabei gefriert das im Boden befindliche Wasser, dehnt sich aus und bewirkt so, dass der Boden gelockert wird.
Noch bis Ende Februar pflegen die Landwirtinnen und Landwirte auch die Knicks entlang der Felder, damit sie weiterhin ihre wichtige ökologische Funktion als Lebens- und Rückzugsraum oder Brutstätte erfüllen.
Im Winter bleibt dann schließlich auch Zeit für vieles, was in der arbeitsreichen Zeit vielleicht zu kurz gekommen ist wie Wartungsarbeiten an den Maschinen und Schleppern. Damit dann alles bereit steht, wenn es für die Landwirtinnen und Landwirte im Frühjahr zu ersten Dünge- oder Pflegemaßnahmen wieder aufs Feld geht. Einige Landwirte nutzen ihre Maschinen auch noch im
Winterdienst, um in ihren Gemeinden für eisfreie Straßen zu sorgen.