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09.04.2009 | 13:46 | BDL für schnelle Lösung nach CMA-Aus 

Landwirtschaft muss wettbewerbsfähig bleiben

Berlin - "In den letzten Jahren hat sich der Export deutscher Agrarprodukte sehr positiv entwickelt.

Johannes Scharl
(c) BDL
Mit dem Gerichtsurteil vom 3. Februar 2009, das zu den Liquidationen von CMA und ZMP geführt hat, ist der gesamte Agrar-Außenhandel extrem gefährdet, auch wenn die LandwirtInnen nun mehr Geld im Portemonnaie haben", so Johannes Scharl, stellvertretender Vorsitzender des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL).

In Zahlen: 2008 hatte der deutsche Export landwirtschaftlicher Waren ein Volumen von 53 Milliarden Euro und entsprach damit etwa 20 Prozent der gesamten Verkaufserlöse der deutschen Landwirtschaft. Insbesondere für stark vom Export abhängige Produkte, wie Milch oder Fleisch, ist nach Ansicht des BDL eine Exportförderung unbedingt notwendig. "Es muss auch zukünftig eine Institution geben, die den Absatz landwirtschaftlicher Produkte aus Deutschland, vor allem auf ausländischen Märkten sichert und ausbaut“, betont der stellvertretende Bundesvorsitzende. „Gleichzeitig müssen gerade in der globalisierten Welt neue Märkte erschlossen werden."

Aber auch die regionale Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte und die Verkaufsförderung auf dem deutschen Binnenmarkt dürfen nicht aus den Augen verloren werden. Die stetig wachsende Herausforderung freier Märkte erfordert ein professionelles Agrarmarketing. Das kann von einzelnen LandwirtInnen nicht geleistet werden. Die VerbraucherInnen müssen zudem über Qualität, Herkunft und Güte von Lebensmitteln informiert, fehlerhaften Schlagzeilen muss kompetent entgegnet werden. Die Landwirtschaft benötigt daher eine Imageförderung durch eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit.

Momentan werden einzelne Branchen aktiv und betreiben produktspezifisches Marketing. Messeauftritte, Auslandspräsenz und branchenübergreifendes Qualitätsmanagement sollten darüber hinaus von einer übergeordneten Koordinierungsstelle organisiert werden, um eine einheitliche Vorgehensweise zu gewährleisten.

Daher fordert der BDL: Es muss eine Regelung für die zukünftige Absatzförderung, vor allem zur Sicherung von Marktanteilen im Ausland gefunden werden. Ziel muss es sein, die Wertschöpfung der deutschen Agrarwirtschaft zu stärken und den positiven Export-Trend weiter fortzusetzen. "Die deutsche Landwirtschaft braucht eine intelligente, akzeptable und schnelle Lösung für ein Nachfolgesystem nach Wegfall der CMA, ansonsten", so befürchtet Johannes Scharl, "wird die Agrarbranche unseres Landes starke Marktanteilsverluste und Wettbewerbsnachteile zu verzeichnen haben. Das zöge natürlich auch nach sich, dass die LandwirtInnen wieder weniger Geld im Portemonnaie haben werden."

"Hier ist neben der Wirtschaft und den Verbänden auch die Politik gefordert", so der stellvertretende BDL-Vorsitzende. "In vielen EU-Ländern werden erhebliche, auch staatliche, Mittel aufgewendet, um den Export der Agrar- und Ernährungsindustrie zu fördern." Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hat bereits Interesse für eine Fortführung der Absatzförderung bekundet. Der BDL fordert: Lasst den Worten Taten folgen. Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise, in denen der Export der deutschen Wirtschaft rapide abnimmt, darf nicht auch noch der Auslandsabsatz der deutschen Landwirtschaft einbrechen. (BDL)
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