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24.02.2021 | 14:02 | Einkommenssituation 

Landwirtschaftliche Einkommen 2020 in Österreich gestiegen

Wien - Nach Einbußen in den Jahren 2018 und 2019 zeichnet sich bei den Einkommen aus landwirtschaftlicher Tätigkeit für 2020 eine positive Entwicklung ab.

Landwirtschaftliche Einkommen
Landwirtschaftliche Einkommen 2020 in Österreich etwas angestiegen. (c) proplanta
Laut der zweiten Vorschätzung im Rahmen der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung (LGR) von Statistik Austria erhöhte sich das durchschnittliche landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft (gemessen als Faktoreinkommen, d. h. als Nettowertschöpfung zu Faktorkosten) im Vorjahresvergleich real um 5,4%, nach einem Rückgang um 5,8% im Jahr zuvor. Ausschlaggebend für das Einkommensplus gegenüber 2019 war vor allem der Anstieg des Produktionswerts des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs.

"Im Jahr 2020 sind die Agrareinkommen in Österreich Schätzungen zufolge real um 5,4% gestiegen. Zur Zunahme des Produktionswerts trug vor allem die pflanzliche Erzeugung bei, während es in der Rinder- und Schweineproduktion aufgrund der Corona-Krise Absatzprobleme und Preisrückgänge gab", so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Gemäß den vorläufigen Berechnungen generierte die österreichische Landwirtschaft 2020 einen Produktionswert von rund 7,7 Mrd. Euro (+3,2%). Die in der Einkommensberechnung berücksichtigten öffentlichen Gelder wurden auf rund 1,5 Mrd. Euro (+0,3%) beziffert; und die Aufwendungen für Vorleistungen, Abschreibungen und sonstige Produktionsabgaben wurden auf rund 6,6 Mrd. Euro (+1,9%) geschätzt.

Für das landwirtschaftliche Faktoreinkommen (welches die Entlohnung der in der Landwirtschaft eingesetzten Produktionsfaktoren Boden, Arbeit (Familien- und Fremdarbeitskräfte) und Kapital misst) ergibt sich damit ein Anstieg um 4,9% auf rund 2,6 Mrd. Euro. Je Arbeitskraft fiel der Einkommenszuwachs wegen des fortschreitenden Strukturwandels höher aus als für den landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereich insgesamt. Bei einem Rückgang des landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes von 1,8% betrug der Anstieg je Arbeitskraft nominell 6,8% bzw. real 5,4%.

Zuwächse in der pflanzlichen Erzeugung versus Einbußen in der tierischen Produktion

Zur Zunahme des Gesamtproduktionswerts der heimischen Landwirtschaft im Jahr 2020 trug die pflanzliche Erzeugung maßgeblich bei. Wertmäßige Zuwächse etwa bei Getreide, Obst und Futterpflanzen ließen den pflanzlichen Produktionswert voraussichtlich um 7,6% auf rund 3,4 Mrd. Euro steigen. Auf Frühjahrsfröste und eine ausgeprägte Frühjahrstrockenheit folgten ab dem Frühsommer ausreichende Niederschläge, sodass das pflanzliche Produktionsvolumen höher als im Vorjahr ausfiel.

Eine Ausnahme bildete der Obstbau, welcher von starken Frostschäden betroffen war. Die Erzeugerpreise für pflanzliche Produkte erhöhten sich laut vorläufigen Berechnungen und Schätzungen durchschnittlich um 2,8%. Die Preisentwicklung fiel allerdings von Produkt zu Produkt recht unterschiedlich aus, mit höheren Preisen vor allem für Frischobst und hohen Einbußen bei Kartoffeln.

Der Wert der tierischen Erzeugung betrug rund 3,6 Mrd. Euro (-0,6%). Absatzprobleme und Preisrückgänge infolge der Corona-Pandemie führten zu einem deutlichen Rückgang des Produktionswerts von Rindern sowie Einbußen in der Schweineproduktion. Positiver fiel die Entwicklung – mit einem leichten wertmäßigen Anstieg infolge höherer Preise – in der Milchproduktion aus.
statistik austria
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