Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes weisen die Kaufwerte für landwirtschaftliche Grundstücke in 2007 im früheren Bundesgebiet und in den neuen Ländern erneut auf den sehr unterschiedlichen Grundstücksmarkt hin. Diesmal erreichten die Grundstückspreise mit 4.134 €/ha (+ 2,3 % gegen Vorjahr) in den neuen Ländern wiederum nur knapp ein Viertel des Wertes, der im früheren Bundesgebiet erzielt wurde (16.394 €/ha = + 2,8 % gegen Vorjahreswert).
In 2007 wechselten bundesweit rund 12.000 ha landwirtschaftliche Flächen mehr ihren Eigentümer (+ 14 %) als im Vorjahr. Mit rund 65.000 ha kamen in den neuen Ländern erneut rund 20.000 ha
landwirtschaftliche Nutzfläche mehr als im früheren Bundesgebiet zum Verkauf, jedoch zu einem leicht höheren Durchschnittspreis als 2006. Der größte Anteil der veräußerten Flächen entfällt mit 25.000 ha auf Brandenburg, danach folgen Mecklenburg-Vorpommern - rund 18.500 ha - , Niedersachsen mit rund 16.000 ha und Sachsen-Anhalt mit 9.000 ha. Mit deutlichem Abstand waren es in Thüringen 5.700 und Bayern rund 6.300 sowie in Schleswig-Holstein 5.700 ha, Nordrhein-Westfalen fiel auf 5.700 ha zurück.
Auf Länderebene wurden wie im Vorjahr die höchsten durchschnittlichen Grundstückspreise in Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg, gezahlt.
Nach einem Anstieg in 2006 schwächten sich die Kaufwerte der landwirtschaftlich genutzten Flächen 2007 in Hessen (- 5,0 %), Baden-Würtemberg (- 4,5 %) und Bayern (- 3,6 %) wieder ab dagegen stiegen die Preise in Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen an.
In den neuen Ländern konnten sich die Kaufwerte - mit Ausnahme von Sachsen-Anhalt - von ihrem niedrigen Niveau ebenfalls z.T. überdurchschnittlich erholen. Diese Entwicklung trug aufgrund des hohen Anteils an veräußerter Fläche mit dazu bei, dass sich im gewogenen Durchschnitt die Preise z.B. in den neuen Ländern ebenfalls erhöht haben.
Der höchste durchschnittliche Preis auf Regierungsbezirksebene wurde mit 32.061 €/ha im RB Düsseldorf (NW) gezahlt. Im Regierungsbezirk Niederbayern (BY) gingen die Kaufwerte zurück, so dass diesmal dort der höchste Kaufwert nicht mehr erreicht wurde.
Vergleichbar hohe Grundstückpreise wurden nach wie vor in den Regierungsbezirken Münster (NW), Oberbayern (BY), Köln (NW), Schwaben (BY) sowie Karlruhe (BW) - hier war ein Rückgang von 7,3 % - verzeichnet. Zum stärksten Rückgang der Kaufwerte kam es im Regierungsbezirk Oberpfalz in Bayern (- 10,4 %). Die höchsten Kaufwerte in den neuen Ländern wurden mit 6.166 €/ha erneut im Regierungsbezirk Leipzig ermittelt.
Im 10-Jahres-Vergleich hat sich der Durchschnittswert für das frühere Bundesgebiet kaum verändert (1997 = 16.458 €/ha), regional gab es jedoch gegenläufige Entwicklungen. In Schleswig-Holstein sind in diesem Zeitraum die landwirtschaftlichen Grundstückspreise um rund ¼ gestiegen, positive Preisentwicklungen verzeichnen ebenfalls Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sowie die neuen Länder mit Ausnahme von Thüringen. In allen anderen Ländern schwächten sich die Kaufwerte gegenüber 1997 ab. Der Grundstücksmarkt zwischen Ost und West dürfte auch weiterhin unterschiedlich bleiben. (PD)