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17.12.2019 | 00:09 | Pflanzliche und tierische Erzeugung 

Landwirtschaftlicher Produktionswert erreicht 57 Milliarden Euro

Bonn - Der Produktionswert der deutschen Landwirtschaft stieg 2019 nach der ersten Schätzung des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) um 8,1 Prozent.

Landwirtschaftliche Produkte
Der landwirtschaftliche Produktionswert erreicht 2019 nach erster Schätzung rund 57 Milliarden Euro. (c) proplanta

Pflanzliche Erzeugung



Der Produktionswert der pflanzlichen Erzeugung wird für 2019 auf 26,9 Milliarden Euro geschätzt. Das sind 11,4 Prozent mehr als 2018.

Mit einer verwendbaren Getreideerzeugung von insgesamt 44,6 Millionen Tonnen sind die Folgen der Trockenheit 2018 noch spürbar. Dennoch sind die Ernteergebnisse bereits mit denen aus 2017 vergleichbar.

Der durchschnittliche Erzeugererlös beläuft sich nach der ersten Schätzung auf 162 Euro pro Tonne. Das sind 3,5 Prozent weniger als 2018, jedoch nahezu zehn Prozent mehr als 2017. Der Produktionswert für Getreide insgesamt erreicht nach der ersten Schätzung 7,2 Milliarden Euro und verzeichnet ein Plus von 30 Prozent im Vergleich zu 2018.

Die verwendbare Kartoffelmenge, einschließlich Kartoffeln für die industrielle Verwendung, liegt mit rund 10,2 Millionen Tonnen knapp unter der Vorjahresmenge. Der Kartoffelanbau leidet noch unter den Auswirkungen des trockenen Vorjahres.

Die geringe Bodenfeuchte und die mäßigen Niederschläge in 2019 führten zu einem hohen Beregnungsaufwand. Der errechnete Jahresdurchschnittspreis erreicht geschätzt 315 Euro pro Tonne, was insbesondere bei Speisekartoffeln einen deutlichen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr darstellt.

Die Erträge bei Frischgemüse, einschließlich Champignons, werden insgesamt einen Produktionswert von 3,6 Milliarden Euro erzielen (Produktionswert 2018 rund 3,1 Mrd. Euro).

Die geschätzte Obsternte fällt mit knapp 1,4 Millionen Tonnen kleiner aus als 2018. Die Obsterzeuger konnten nicht von einem Preisanstieg profitieren. Der Marktpreis von geschätzt 705 Euro pro Tonne liegt knapp fünf Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Produktionswert erreicht voraussichtlich 972 Millionen Euro.

Wert der tierischen Erzeugung stabil



Die tierische Erzeugung wird 2019 einen geschätzten Gesamtwert von 27,2 Milliarden Euro erreichen. Dies ist ein Plus von 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die tierischen Erzeugnisse (Eier, Milch, Wolle und Honig) verzeichnen ein leichtes Minus beim Produktionswert und erreichen wegen teils rückläufiger Preise einen Gesamtwert von 12,5 Milliarden Euro. In der Tierproduktion wird mit geschätzten 14,7 Milliarden Euro das Vorjahresergebnis um 6,9 Prozent übertroffen.

Bei einem leicht gestiegenen Schlachtvolumen, aber mit niedrigeren Schlachtviehpreisen, wird bei Rindern ohne Kälber ein Produktionswert von 3,2 Milliarden Euro erreicht. Pro Tonne Schlachtgewicht wird bei Rindern ohne Kälber ein Durchschnittspreis von 3.195 Euro geschätzt und damit das Vorjahresergebnis um 4,9 Prozent unterschritten. Rinder inklusive Kälber werden einen Produktionswert von 3,5 Milliarden Euro erreichen.

Bei Schweinen ist ein etwas niedrigeres Schlachtvolumen anzunehmen. Der Schlachtschweinepreis errechnet sich derzeit auf 1.711 Euro pro Tonne (2018: 1.428 Euro pro Tonne). Der erwartete Produktionswert beträgt 8,1 Milliarden Euro. Das sind 16 Prozent mehr als 2018.

Im Bereich Geflügel wird mit einem nahezu gleichbleibenden Preis und mit einer vergleichbaren Erzeugung gerechnet. Der Produktionswert dürfte bei knapp 2,4 Milliarden Euro liegen.

Im Jahr 2019 werden bei deutschen Molkereien geschätzt etwa 32 Millionen Tonnen Milch angeliefert. Die Milcherzeugerpreise in Deutschland liegen bei 34,6 Cent pro Kilogramm Milch (2018: 32,5 Cent pro Kilogramm). Mit erwarteten elf Milliarden Euro liegt der Produktionswert sechs Prozent über dem des Vorjahres.

Die Erzeugerpreise bei Eiern liegen 2019 mit 1.233 Euro pro Tonne um elf Prozent niedriger als im Vorjahr. Der Produktionswert wird auf rund 1,1 Milliarden Euro geschätzt.

Hintergrund und weitere Informationen

Es wurden die Mengenangaben aus den verschiedenen Erhebungen von Januar bis September oder Oktober 2019 berücksichtigt. Bei den Preisen lagen teilweise Daten bis Mitte November 2019 vor. Die fehlenden Werte wurden basierend auf den Vorjahresdaten geschätzt. Eine zweite Schätzung der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung erfolgt im Januar 2020.
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