Flächeneigentum und Pachtflächen498.095 ha (etwa die Hälfte der LF) befanden sich im Eigenbesitz der Landwirte, bei der anderen Hälfte handelte es sich um Pachtflächen. Damit blieb die Pachtquote im letzten Jahrzehnt nahezu konstant. Rund 60 Prozent der gepachteten Flächen waren Ackerland, ein Drittel der Flächen war gepachtetes Dauergrünland und fünf Prozent entfielen auf sonstige Pachtflächen, zum Beispiel solche unter Glas oder für den Obstanbau. Das durchschnittliche Pachtentgelt betrug im letzten Jahr für
Ackerland 339 Euro je Hektar, Grünland kostete mit rund 208 Euro je Hektar deutlich weniger. Für sonstige Pachtflächen waren im Durchschnitt 316 Euro je Hektar zu entrichten. Seit der letzten
Landwirtschaftszählung sind die
Pachtpreise deutlich gestiegen. So betrug der durchschnittliche Pachtpreis vor elf Jahren für Ackerland noch umgerechnet 286 Euro je Hektar, sonstige Pachtflächen kosteten 256 Euro je Hektar. Beim Grünland hingegen lag der Durch-schnittspreis je Hektar schon damals bei rund 210 Euro.
Viehhaltung
Mit 82 Prozent betrieb 2010 die überwiegende Mehrheit aller 14.123 Betriebe Viehhaltung. Zahlenmäßig stärkste Gruppe waren die Rinderbetriebe (7 943). Davon waren knapp zwei Drittel auf Milchviehhaltung spezialisiert mit durchschnittlich 72 Milchkühen.
1.742 Betriebe hielten Schweine, durchschnittlich 930 Tiere. Die Schafhaltung spielte in Schleswig-Holstein mit seinen zahlreichen Deichflächen im Bundesvergleich eine bedeutende Rolle: 1.925 Betriebe hielten insgesamt 281.728 Schafe. Damit weist das nördlichste Bundesland nach Bayern den zweitgrößten Schafbestand Deutschlands auf.
Der durchschnittliche Ziegenbestand bei den 537 schleswig-holsteinischen Ziegenhaltern lag hingegen bei zehn Tieren, so dass es sich hier oft um Hobbyhaltungen handeln dürfte.
Darüber hinaus wurden auf 4.405 landwirtschaftlichen Betrieben insgesamt 43.584 Pferde und andere Einhufer (zum Beispiel Esel) gehalten.
Die durchschnittliche Anzahl der Hühner je Hühner haltendem Betrieb lag bei 1.752, bei einer Gesamtanzahl von rund 3,1 Mio. Hühnern und anderem Geflügel.
Betriebswirtschaftliche AusrichtungDie in Schleswig-Holstein sehr verbreitete Viehhaltung spiegelte sich auch in der betriebswirtschaftlichen Ausrichtung4 wider. Knapp zwei Drittel der 14.123 Betriebe wirtschafteten als Futterbau- (überwiegend Rinder-, Schaf- oder Pferdehaltung) oder Veredlungsbetriebe (überwiegend Schweine- oder Geflügelhaltung). Bei rund einem Viertel handelte es sich um spezialisierte Ackerbau-, Gartenbau- und Dauerkulturbetriebe, und die restlichen elf Prozent entfielen auf Verbund- bzw. Gemischtbetriebe, die keiner eindeutigen Spezialisierungsrichtung zuzuordnen waren.