«Wir sind sehr in Sorge», sagt deshalb Johannes Brünker. Der Landwirt aus Swisttal bei Bonn baut vor allem
Rüben und Raps an, der trockene April hat ihm schwer zu schaffen gemacht.
«Dass es einen trockenen April gibt, ist nicht ungewöhnlich. Bei uns hat es aber gar nicht geregnet», so Brünker: «Ein Landregen über mehrere Tage wäre jetzt das Beste».
Zumindest erste
Schauer gab es am Dienstag. Sie waren für das ganze Land vorhergesagt, in Düsseldorf begannen sie zum Beispiel am Nachmittag. So soll es noch weitergehen. Auch mit Gewittern ist vereinzelnd zu rechnen. Bis zum Wochenende sollen nach Schätzungen 10 bis 20 Liter Wasser pro Quadratmeter fallen, laut Deutschem Wetterdienst gewöhnliche Mengen für einen solchen Zeitraum im April.
Doch der Niederschlag der kommenden Tage dürfte für die Landwirtschaft kaum ausreichen. Zwar helfe der Regen der Saat, zu keimen - damit die Pflanzen aber gut wachsen, sollte es am besten den ganzen Mai über kühl und nass sein, sagt Bernhard Rüb von der
Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Einige kleine Schauer seien zwar gut, helfen würden sie aber nur bedingt: «Wir brauchen viel Wasser.»
Auch
Förster und
Waldbesitzer warten schon seit Wochen auf Regen. Denn für die
Wälder in Nordrhein-Westfalen wurde die Trockenheit zur großen Gefahr. Immer wieder brannte es dort in der vergangenen Woche.
An der deutsch-niederländischen Grenze waren zeitweise bis zu 1.600 Feuerwehrleute im Einsatz, um einen Waldbrand zu löschen. Auch in Gummersbach zerstörte ein Feuer 35 Hektar Wald. Weil der Wind das Feuer in dem trockenen Gebiet immer wieder aufflammen ließ, gelang es der Feuerwehr erst nach sechs Tagen, den Brand zu löschen.
Die angekündigten Niederschläge sind in diesem Kontext erstmal ein Grund zum Aufatmen. «Jeder Regen hilft», betont Michael Blaschke vom Landesbetrieb Forst und Wald. So werde immerhin die
Waldbrandgefahr etwas minimiert. Doch Entwarnung kann Blaschke noch nicht geben. Alles hänge von der Menge ab, die es regnen wird. «Wir sind sehr gespannt».
Abseits von Land- und Forstwirtschaft haben auch Allergiker erstmal sprichwörtlichen Grund, durchzuatmen. Die anhaltende Trockenheit im Frühjahr ist für sie sehr belastend. Je wärmer und trockener es um diese Jahreszeit ist, desto mehr
Pollen werden freigesetzt, erklärt Sonja Lämmel vom Deutschen Allergie- und Asthmabund.
Derzeit seien vor allem Pollen von Birke und Esche in der
Luft, aber auch Gräserpollen seien im Anflug. «Das ist echt früh dieses Jahr», so Lämmel. Regen habe für Betroffene grundsätzlich einen positiven Effekt: «Für Allergiker ist es erstmal so, dass sich die Situation entspannt».
Der Regen wasche die Pollen aus der Luft. Allerdings kann das dauern. Denn starker Regen peitsche die Pollen zunächst auf den Boden, wodurch sie aufgewirbelt würden: «Im ersten Moment sind dann mehr Pollen da.»