Leicht steigende Selbstversorgungsgrade bei Raps- und Sonnenblumenöl
Bonn - Deutschland hat seinen Bedarf an Raps- und Sonnenblumenöl zwar auch 2022 vermehrt aus heimischer Erzeugung gedeckt, ist aber weiterhin vorwiegend auf Importware angewiesen.
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Wie aus vorläufigen Daten des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) in Bonn hervorgeht, stiegen die betreffenden Selbstversorgungsgrade im Vorjahresvergleich bei Rapsöl um 2 Prozentpunkte auf 48 % und bei Sonnenblumenöl um 2 Prozentpunkte auf 10 %.
Beim Rapsöl war dies der dritte Anstieg nacheinander beim Sonnenblumenöl der zweite Zuwachs in Folge. Die Fachleute begründen die positive Entwicklung mit den zuletzt umfangreicheren Ernten von Raps- und Sonnenblumensaat. Die gesamte Herstellungsmenge pflanzlicher Öle und Fette beziffert das BZL für 2022 auf vorläufig rund 4,45 Mio t Rohöl, nach 4,76 Mio t im Vorjahr. Davon wurden 1,49 Mio t Rohöl aus in Deutschland erzeugter Raps- und Sonnenblumensaat sowie Sojabohnen und Leinsamen hergestellt; das waren 8 % mehr als im Vorjahr.
Unterdessen wurden die Einfuhren von pflanzlichen Ölen und Fetten 2022 im Vorjahresvergleich um 3,5 % auf 3,34 Mio t Rohöl ausgeweitet. Dagegen verringerten sich die betreffenden Ausfuhren um 16 % auf 2,31 Mio t Rohöl. Den Inlandsbedarf an pflanzlichen Ölen und Fetten beziffern die Bonner Experten für das vergangene Jahr vorläufig auf 5,44 Mio t, was im Vergleich zu 2021 einem Plus von 4,4 % entspricht. Davon flossen 59 % in die industrielle Herstellung von Biodiesel, oleochemischen Produkten sowie von Hydraulik- und Schmierölen. Ein Drittel des Inlandsbedarfs entfiel auf die menschliche Ernährung, 8 % auf Futteröle für Mischfutter.