Letzteres liegt auch an den ausgefallenen Schlachttagen aufgrund von Feiertagen, wobei Kapazitätsengpässe in Schlacht- und Zerlegebetrieben in einigen EU-Ländern den Abbau von Überhängen erschweren.
Dem steht allerdings laut Analysten auch eine leichte Belebung am Schweinefleischmarkt wegen des beginnenden Weihnachtsgeschäfts gegenüber. Dies half dabei, die angespannte Lage am mehr als gut versorgten Lebendmarkt nicht weiter zu verschlimmern. In Deutschland sprach die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) von einer „unveränderten Lage am Schlachtschweinemarkt“ und ließ am Mittwoch (10.11.) ihre Leitnotierung mit 1,20 Euro/kg Schlachtgewichte (SG) stabil.
Nach wie vor wird von Personalknappheit bei den Fleischherstellern berichtet, was auf die Corona-Pandemie sowie den Wegfall der
Werkverträge zurückgeführt wird. Am
Fleischmarkt wurde den Analysten zufolge insbesondere Verarbeitungsfleisch, darunter Schultern, Nacken, Bäuche und Speckvarianten, nachgefragt.
In Österreich waren dem Verband der landwirtschaftlichen Veredlungsproduzenten (VLV) zufolge am Fleischmarkt ebenfalls erste Impulse des Weihnachtsgeschäfts spürbar. Allerdings habe das Schlachtschweineangebot noch stärker zugenommen, so dass es bei der Vermarktung schlachtreifer Tiere zu Verzögerungen gekommen sei. Die Schlachtgewichte haben mittlerweile die Marke von 100 kg/Tier überschritten.
Die VLV-Notierung blieb jedoch mit 1,45 Euro/kg SG unverändert. In Frankreich störten zuletzt zwei Feiertage in kurzer Folge die Schlachtschweinevermarktung, was zu einem Rückstau und deutlich höheren Schlachtgewichten führte. Die Basisnotierung am Marché du Porc Breton konnte sich im Vorwochenvergleich jedoch mit 1,229 Euro/kg SG knapp behaupten. Auch in Belgien und in den Niederlanden blieben die maßgeblichen Notierungen stabil.
Danish Crown muss Schweine schieben
Unverändertes Geld für ihre
Schlachttiere erhielten Mitte November auch die
Mäster in Dänemark.
Danish Crown (DC) berichtete, dass der Fleischabsatz in den Startlöchern für das Weihnachtsgeschäft stehe; sich die Teilstückpreise bisher aber kaum bewegten.
Der größte dänische Schweinefleischproduzent hat nach eigenen Angaben mit einem sehr umfangreichen Schlachtschweineangebot zu kämpfen. Er kündigte diese Woche deshalb nicht nur an, erneut eine Warteliste für neue Lieferanten einzuführen, sondern er musste auch die Schlachtung zahlreicher Schweine in die nächste Woche verschieben. In Spanien ist unterdessen der seit Ende Juni anhaltende
Preisverfall von insgesamt 53,3 Cent/kg Lebendgewicht (LG) beziehungsweise 34,3 % am
Schlachtschweinemarkt zu einem Ende gekommen.
Am Donnerstag blieb die Notierung am Mercolleida mit 1,02 Euro erstmals seit 21 Wochen unverändert. Einem umfangreichen Schlachtschweineangebot steht bei den Iberern auch ein entsprechender Bedarf der Schlachtbetriebe gegenüber, welche die Tiere jetzt zu ähnlichen Konditionen wie die Wettbewerber in Dänemark und günstiger als in Frankeich einkaufen können.
In Spanien werden für die nächsten Wochen keine Notierungsabschläge mehr erwartet, sollte die Entwicklung in Nordeuropa dem nicht entgegenstehen. Sorgen bereiten allerdings angekündigte Streiks von Schlachthofmitarbeitern ab Ende November sowie mögliche Folgen für den Fleischabsatz aufgrund verschärfter Corona-Beschränkungen bei anziehenden Inzidenzen in ganz Europa.
Preisverfall beendet
Auch bezogen auf die gesamte EU ist der Preisverfall am Schlachtschweinemarkt mittlerweile zum Stillstand gekommen. In der Woche zum 7. November wurden laut Kommissionsangaben in den Mitgliedstaaten für Tiere der Handelsklasse E durchschnittlich 128,54 Euro/kg SG gezahlt, was praktisch dem Vorwochenniveau entsprach.
Von den insgesamt 24 meldenden Ländern wurden neun Mal sinkende Preise, fünf Mal stabile Auszahlungen und zehn Mal anziehende Preise nach Brüssel übermittelt. Zu letzteren gehörten unter anderem Polen und Frankreich mit Aufschlägen von 1,5 % beziehungsweise 0,8 %; in Estland waren es sogar 1,8 %.
Zudem ging es in Rumänien, Litauen, Schweden, Finnland und der Slowakei zwischen 0,4 % und 1,3 % mit den Preisen nach oben. Weitgehend unverändert wurden Schlachtschweine in Deutschland, Dänemark, Belgien, Ungarn und Bulgarien bezahlt. Dagegen verringerten die Schlachtbetriebe in Spanien, Irland und Kroatien ihre Ankaufspreise um jeweils 1,6 %. In Österreich erhielten die Mäster 2,2 % weniger Geld als in der Vorwoche; in Slowenien gab es mit 4,2 % den höchsten Abschlag.