„Die Kampagne von
Lidl ärgert uns massiv“, sagte Rukwied heute vor Journalisten in Berlin. Zwar weise das Unternehmen seit Wochen zurecht auf die hohe Qualität heimischer Lebensmittel hin. Gleichzeitig verbinde es diese Aussage jedoch mit kräftigen Preissenkungen für die entsprechenden Produkte in seinem Sortiment. Unter anderem war Lidl in dieser Weise zuletzt bei Wein, Fleisch und Brot verfahren und hatte Preisnachlässe von bis zu 20 % angekündigt.
„Qualität gibt es nicht zum Ramschpreis“, stellte Rukwied klar. Er warf Lidl vor, mit seiner Kampagne den jahreslangen Einsatz des Berufsstands für eine höhere Wertschätzung von Lebensmitteln und der bäuerlichen Arbeit zu konterkarieren.
Kritisch äußerte sich der Bauernpräsident auch zur Senkung der Preise für Käse durch
Aldi Nord und Aldi Süd. Verschiedene Käsesorten seien im Preis um bis zu 30 Cent/kg gesenkt worden; das entspreche einem Minus von bis zu 13 %.
Die Perspektive auf dem
Milchmarkt beurteilt Rukwied zurückhaltend. Noch bis vor wenigen Wochen hätten weltweit die Produkte für Pulver, Butter und Käse angezogen. Dieser Trend habe sich jedoch nicht fortgesetzt. Angesichts des bislang unveränderten Anlieferungsverhaltens der Milcherzeuger sieht der DBV-Präsident keinen Zusammenhang zum Auslaufen der Quote; vielmehr bestätige sich, dass die Volatilitäten am Markt zunehmen. (AgE)