Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
29.01.2011 | 19:07 | Mitgliederversammlung  

Lohnunternehmer - Partner der Landwirtschaft

Stuttgart - Mitgliederversammlung der baden-württembergischen Lohnunternehmer Ende Dezember in der DEULA in Kirchheim/Teck.

Lohnunternehmen
Die Mitgliederversammlung 2010 der Fachgruppe Landwirtschaftliche Lohnunternehmer des Ver-bandes der Agrargewerblichen Wirtschaft e.V. (VdAW) Ende Dezember bot Gelegenheit, das ver-gangene Jahr Revue passieren zu lassen. So betonte der Fachgruppenvorsitzende Heinz Ebert, dass die zurückliegende Erntesaison bewiesen hat, „wie stark die Landwirtschaft auf die große Schlagkraft der Lohnunternehmer“ angewiesen ist. Die Dürreperiode im Juli und die rechtzeitig zur Getreideernte im August auftretenden Regenfälle reduzierten die verfügbaren Drusfchtage auf ein Minimum, so dass manches Getreide gar nicht vom Acker geholt werden konnte.


Lohnunternehmer als zuverlässige Partner

„Aber gerade in solchen Stresssituationen zeigen wir Lohnunternehmer, dass wir ein zuverlässiger Partner der Landwirtschaft sind“, erklärte Ebert. Alles, was irgendwie möglich war, sei mobilisiert worden, um wenigstens einigermaßen den Ablauf der Ernte zu gewährleisten. Der Verlauf der Mais- und Rübenernten hätten die Lohnunternehmer wieder etwas entschädigt, wohingegen vor allem diejenigen, die im Bereich der Futterernte tätig seien, definitiv Einbußen erlitten hätten. „All diese Herausforderungen zeigen, dass insbesondere wir Lohnunternehmer immer am Ball bleiben müssen“, erläuterte Ebert. Nur indem man sich über aktuelle Entwicklungen informiere, könne man auf Augenhöhe mit dem Kunden bleiben. Hierfür seien die vom Verband gebotenen Fachinformationen und Veranstaltungen eine große Hilfe. Ebert forderte die Lohnunternehmer auf, das umfangreiche Dienstleistungsangebot des VdAW zu nutzen. Auch der Kontakt mit Kollegen und der Erfahrungsaustausch seien wichtige Instrumente.


Vermehrter Einsatz auch in Kommunen

Um die Zukunft der Lohnunternehmer war der FDP-Landtagsabgeordnete Dr. Friedrich Bullinger nicht besorgt, denn die Landwirte seien vor allem in der Veredelung ausgelastet und bräuchten starke Partner. Diese fänden sie in den schlagkräftigen Lohnunternehmern, die er gleichzeitig aufforderte, attraktive Angebote anzubieten. Aber nicht nur in der Landwirtschaft würden Lohnunternehmer gebraucht, sondern auch die Kommunen werden laut Bullinger „zunehmend Leistungen zukaufen“ und gehörten so zum Kundenkreis der Lohnunternehmer. Außerdem rief er dazu auf, die eigenen Interessen bei Politikern vor Ort einzubringen und so Probleme zu lösen.


Trennung von Feld- und Straßenfahrt

Mit verschiedenen Aspekten des Themas "Transport und Logistik" befasste sich Dr. Norbert Fröba vom Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL). Zu diesen gehörte die richtige Wahl des Reifendrucks. An diesen stellen Straße und Feld unterschiedliche Ansprüche. Auf dem Feld ist ein breiter Reifen mit geringem Luftdruck bezüglich der Druckverteilung und damit der Bodenverdichtung vorteilhaft. Auf der Straße wäre genau das Gegenteil der Fall, da ein niederer Luftdruck den Reifen belastet, er leicht überhitzt und den Dieselverbrauch erhöht. Fröba schlug also die Trennung zwischen Feld- und Straßenfahrt vor, beispielsweise durch die Überladung bei der Ernte vom Feld- auf das Straßenfahrzeug etwa durch ein Umladesystem. Anhand eines Schaubilds verdeutlichte Fröba, dass es verschiedene Faktoren gäbe, die den Leistungsbedarf erhöhten. Zu diesen gehören: Fahrbahnunebenheiten, Geschwindigkeit, Gewicht, Fahrbahnsteigung.


Befreiung vom Güterkraftverkehrsgesetz

Daniel Haupt, VdAW-Fachreferent für Lohnunternehmer, berichtete von den aktuellen Entwicklungen der Gesetzgebung. So erklärte er, dass Lohnunternehmer, die Arbeiten und Transporte für Landwirte, für eigene Zwecke oder im Rahmen der Nachbarschaftshilfe ausführten vom Güterkraftverkehrsgesetz befreit sind. Allerdings gehörten Transporte im Auftrag für Gewerbebetriebe zum gewerblichen Güterverkehr und seien damit vom Güterkraftverkehrsgesetz betroffen.


Pilotprojekt zu neuer Kennzeichnung

Außerdem berichtete Haupt über das nun abgeschlossene Pilotprojekt zur Kennzeichnung von Arbeitsmaschinen. Am Projekt waren fünf Lohnunternehmer des VdAW beteiligt, die statt eines Begleitfahrzeuges ihre 3,3 bis 3,5 m breiten Maschinen mit Warntafeln ausstatteten. Die Reflektoren seien von Weitem sichtbar und würden so zur Verkehrssicherheit beitragen, da beispielsweise das Überholen von Arbeitsmaschinen mit Begleitfahrzeug viel länger dauere und damit gefährlicher sei. Die anwesenden Teilnehmer des Projektes berichteten von durchweg positiven Erfahrungen. Denn durch „die überdimensionale Warnkennzeichnung passen die Autofahrer mehr auf, vor allem auch bei Nacht“. Die Teilnehmer befürworteten eine solche Kennzeichnung statt des bisher vorgeschriebenen Begleitfahrzeugs und rufen zur Nachahmung auf. Außerdem sei das Projekt auch seitens der Verkehrsteilnehmer und des Innenministeriums gelobt worden. „Geplant ist der Erlass für eine solche Kennzeichnung ab 2011“, gab der Fachreferent bekannt. Dann dürften vom TÜV geprüfte überbreite Maschinen von 3,3 bis 3,5 m im klassifizierten Straßensystem mit einer solchen Kennzeichnung ohne Begleitfahrzeug fahren. (VdAW)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken