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17.05.2020 | 10:25 | USDA-Prognose 

Maispreis bleibt wohl im Keller

Washington/Paris - Die jetzt vom USDA aktualisierten Maisbilanzen warten für 2020/21 mit einigen Superlativen auf:

Maispreis Entwicklung Chart
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Entwicklung Matif-Maispreis (c) proplanta
Die globale Maisproduktion soll gegenüber der laufenden Kampagne um 6,5 % steigen und bei normalen Witterungsverhältnissen mit 1,19 Mrd. t ein Rekordniveau erreichen. Den Löwenanteil der Mengenausdehnung steuern die USA bei, wo die Maisproduktion im Vergleich zum dort äußert nassen Anbaujahr 2019 um 17 % auf die Spitzenmenge von 406 Mio. t steigen soll. Offensichtlich haben sich die US-Farmer nicht von den coronabedingt niedrigen Bioethanolpreisen davon abschrecken lassen, in diesem Frühjahr Mais zu drillen. Das hatte sich schon bei Erhebung der „Prospective Plantings“ - regelmäßig im März werden die US-Farmer nach ihren Anbauabsichten befragt - angedeutet, die für die Vereinigten Staaten die größte Maisfläche seit acht Jahren anzeigten.

Flottes Chinageschäft

Die EU-Körnermaisproduktion veranschlagt das USDA für 2020/21 auf 68,3 Mio. t, nach 66,6 Mio. t in der laufenden Saison. Der Einfuhrbedarf der 27 EU-Länder und des Vereinigten Königreichs soll sich zusammen im Jahresvergleich von 21,5 Mio. t auf 23 Mio. t erhöhen, was man inWashington mit dem absehbar geringeren Angebot an Futterweizen auf dem EU-Binnenmarkt begründet. Die US-Fachleute rechnen für die Europäische Union mit einem anhaltend hohen Bedarf an Futtergetreide und verweisen zur Begründung auf den florierenden Fleischexport Richtung China.

Der weltweite Maisverbrauch wird gegenüber der noch dauernden Kampagne 2019/20 auch deshalb um voraussichtlich 3,6 % auf dann 1,16 Mrd t steigen. Terminmais im Keller In Washington wird davon ausgegangen, dass sich die Maisnachfrage zur industriellen Nutzung - zum Beispiel für die Herstellung von Stärke oder Biosprit - im Verlauf der nächsten Vermarktungskampagne rasch vom coronabedingten Nachfrageschock erholen wird.

Dennoch dürften die Maisbestände im Verlauf der Saison 2020/21 kräftig wachsen, und zwar nach aktueller USDA-Prognose um 8 % auf 339,6 Mio. t. Solch hohe Endbestände hatten Marktanalysten vor Veröffentlichung des Mai-Berichts nicht für möglich gehalten, was an der Weltleitbörse von Chicago für neuen Preisdruck beim Terminmais sorgte. Seit Ende April kann sich der Frontmonat für ein Bushel gerade so über der psychologisch wichtigen Marke von 3 $/bu (109 Euro/t) halten. Marktanalysten rechnen angesichts der erwarteten Riesenernte nicht mit einer schnellen Preiswende.

Umrechnungskurs: 1 $ = 0,9239 Euro
Weltweite Erzeugung von Mais 2017 2018 2019 2020 2021Bild vergrößern
Weltweite Erzeugung von Mais
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