Der Nettoinlandsumsatz (NIU) zum 31.12.2016 betrug 1,415 Milliarden Euro. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr (1,592 Mrd. Euro) ein Minus von 11,1 Prozent im Direktgeschäft zwischen der im Industrieverband Agrar e. V. (IVA) organisierten Industrie und dem Pflanzenschutz-Großhandel. Diese Zahlen gehen aus dem jetzt vorgelegten Jahresbericht des IVA hervor. Der Herbizidumsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um 8,5 Prozent auf 582 Millionen Euro gesunken.
Der Markt für
Getreideherbizide hatte eine gute Herbstsaison 2015 zu verzeichnen. Deshalb, und unter Berücksichtigung des guten Wirkungsgrads in der Gräserbekämpfung, ist die Frühjahrssaison 2016 hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Zudem haben Preisreduktionen im Frühjahr 2016 die Umsätze zusätzlich geschmälert. Die Nachbehandlungen auch gegen Unkräuter haben sich auf einem niedrigeren Niveau als im Vorjahr bewegt.
Der Markt für
Rübenherbizide ist in gleichem Maße mit der Anbaufläche gestiegen. Der Markt für
Maisherbizide ist bei konstanter Anbaufläche um circa 2 Prozent gesunken. Der Markt für
Rapsherbizide war im Herbst 2016 mit gut entwickelten Beständen konfrontiert als Ergebnis der wüchsigen Bedingungen im Oktober. Die Rapsanbaufläche wurde zur Aussaat 2016 leicht ausgedehnt.
Der Fungizidumsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um 15,9 Prozent zurück und schließt mit 598 Millionen Euro ab. Für Getreidefungizide bestand zu Beginn der Vegetation keine große Nachfrage, da die Bestände überwiegend gut entwickelt waren und nur leichten Krankheitsbefall zeigten. Besonders im Norden erreichte der Markt nicht das Niveau der Vorjahre. Lediglich die Nachfrage nach Kartoffelfungiziden stieg aufgrund des starken Pilzbefalls gegenüber dem Vorjahr an.
Der Insektizidumsatz liegt mit 135 Millionen Euro um 0,7 Prozent über dem Wert des Vorjahres. Der Insektenbefall im Raps war rückläufig. Auch im Getreide waren zunächst nur wenige Insektizidanwendungen notwendig. Im Herbst hingegen stieg die Behandlungsquote an.
Der Umsatz der „sonstigen" Pflanzenschutzmittel wie beispielsweise Wachstumsregulatoren, Rodentizide (Mittel zur Bekämpfung von Nagetieren) und Molluskizide (Schneckenmittel) ging um 9,9 Prozent auf 100 Millionen Euro zurück.
Der Einsatz von Wachstumsregulatoren hat nicht das erwartete Maß erreicht, da aufgrund der Witterung wüchsige Getreidebestände in ihrer Entwicklung zunächst gehemmt wurden. Der Molluskizidumsatz endete spontan mit Einsetzen der Schönwetterphase ab Mitte August. So beschränkte sich der Verbrauch wesentlich auf Raps. Regionale Abweichungen im Vergleichszeitraum sind möglich und können zu unterschiedlichen Wahrnehmungen führen.