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24.10.2012 | 07:04 | Weltwirtschaft 

Maschinenbau kann rekordverdächtig exportieren

Berlin - Die deutschen Maschinenbauer stemmen sich erfolgreich gegen die Krise.

Export
(c) proplanta
Trotz weltweiter Konjunktureintrübung rechnet die Branche dieses und nächstes Jahr mit Rekordumsätzen - vor allem dank ihrer Stellung als Exportweltmeister und Weltmarktführer bei vielen Innovationen. Neue Spitzenwerte im Auslandsgeschäft peilt auch die deutsche Elektroindustrie an.

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) erwartet in diesem Jahr einen Umsatz von 209 Milliarden Euro. Dies sei der höchste Wert, den die Branche je erreicht habe, sagte Präsident Thomas Lindner am Dienstag beim Maschinenbau-Gipfel in Berlin.

Entscheidend sei die wachsende Internationalisierung. «Für ein kleines Land wie Deutschland ist es sensationell, nach wie vor Maschinenbau-Exportweltmeister zu sein.»

Unter dem Strich rechnen die Maschinenbauer 2012 und 2013 mit einem Produktionsplus - und auch mit einem realen Umsatzplus - von zwei Prozent.

Im Frühjahr hatten sie noch eine Stagnation befürchtet. Damit setzt sich die deutsche Schlüsselindustrie vom allgemeinen Trend ab, der angesichts der europäischen Schuldenkrise und der Abschwächung der Weltwirtschaft von wachsender Verunsicherung geprägt ist.

Branchen wie die Elektroindustrie, die Chemieindustrie und der Stahl hatten ihre Prognosen zuletzt gesenkt.

Zwar sind auch bei den mittelständisch geprägten Maschinenbaubetrieben die Bestellungen in den vergangenen Monaten spürbar zurückgegangen. Die Auftragsbücher sind aber immer noch gut gefüllt, vor allem dank der Auslandsnachfrage. Laut VDMA ist die Exportquote in den letzten zehn Jahren von 68 auf 75 Prozent gestiegen.

Das kommt auch den Beschäftigten zugute. Binnen eines Jahres stieg die Zahl der Arbeitsplätze um 43.000 auf 974.000. «Dies ist ein Beleg dafür, auf welch gutem Weg die Maschinenbauindustrie als größter industrieller Arbeitgeber ist», sagte Lindner.

Mit Sorge blicken die Firmen allerdings nach China. Im Preiswettbewerb habe Deutschland im internationalen Vergleich in den vergangenen Jahren verloren, sagte Lindner. Der Gewinner heiße China. «Und dabei sollten wir nicht übersehen, dass wir von den gegenwärtigen Wechselkursen profitieren.»

Der VDMA fordert deshalb unter anderem, an den Ökostrom-Rabatten für energieintensive Betriebe festzuhalten und sie so von Energiekosten zu entlasten. Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) sagte Unterstützung zu und bekräftigte seine Forderung nach einer grundlegenden Reform der Ökostromförderung.

Auch die deutsche Elektroindustrie steuert beim Export auf ein Rekordjahr zu. Von Januar bis August 2012 wurde mit 105,2 Milliarden Euro der Vorjahresstand um viereinhalb Prozent übertroffen, wie der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) in Frankfurt mitteilte.

Im August stiegen die Ausfuhren der Branche trotz eines Produktionsrückgangs um sechs Prozent auf ein Volumen von 12,9 Milliarden Euro. Mehr als drei Viertel der Unternehmen gehen von steigenden oder zumindest stabilen Ausfuhrgeschäften in den kommenden drei Monaten aus. (dpa)
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