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29.04.2013 | 13:04 | Fleischwirtschaft 

Maschinenbauer vor Fleischwirtschafts-Messe optimistisch

Frankfurt/Main - Trotz Pferde-Lasagne und Gammelfleisch: Die Fleischwirtschaft boomt. Während die Maschinenbauer vor allem vom wachsenden Fleischhunger in Schwellenländern profitieren, setzt das Fleischerhandwerk auf die Nähe zu Bauern, Schlachtern und Kunden.

Fleischverarbeitung
(c) proplanta
Vor der Leitmesse der Fleischindustrie IFFA (4. bis 9. Mai) in Frankfurt zeigt sich die Fleischwirtschaft optimistisch. Den Handwerksbetrieben bescherten die vielen Lebensmittelskandale kurzfristig mehr Zulauf, sagte der Präsident des Deutschen Fleischer-Verbands (DFV), Heniz-Werner Süß, am Montag in Frankfurt: «Auf lange Sicht erschüttern solche Skandale aber das Vertrauen der Bürger in Lebensmittel insgesamt.»

Das deutsche Fleischerhandwerk habe mit Gammelfleisch oder Pferde-Lasagne nichts zu tun, betonte Süß: «Lange, unübersichtliche Handelswege machen es leichter, fahrlässiges oder kriminelles Handeln zu verschleiern.» Dagegen zeichne sich das Handwerk durch kleinräumige, regionale Strukturen aus. Auch wenn solche Strukturen angesichts des Preiswettbewerbs schwer zu halten seien: «Dem Verbraucher muss bewusst sein, dass Lebensmittel keine Ramschwaren sein dürfen.»

Auch die Hersteller von Fleischverarbeitungsmaschinen bleiben nach ihrem Rekordjahr 2012 zuversichtlich. Hoffnung setzen die größtenteils mittelständischen Betriebe auf den Export, wie der Vorsitzende der entsprechenden Fachabteilung im Maschinenbauverband VDMA, Berthold Gassmann, sagte: «Der weltweite Fleischverbrauch wächst und insbesondere in den aufstrebenden Volkswirtschaften besteht ein Nachholbedarf im Konsum.» In den kommenden fünf Jahren werde ein Wachstum des weltweiten Fleischverzehrs um zehn Prozent erwartet - obwohl der Konsum in Deutschland und Europa stagniert.

Deutschland ist mit einem Produktionsvolumen von 845 Millionen Euro der wichtigste Hersteller von Fleischverarbeitungsmaschinen. Der Exportanteil liegt bei rund 75 Prozent, Deutschland ist in diesem Bereich das größte Exportland der Welt.

Der Gesamtumsatz der rund 24.000 Fleischer-Fachbetriebe stieg in den vergangenen Jahren konstant um etwa 1 bis 1,5 Prozent pro Jahr auf rund 16,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr, teilte der DFV mit. Insgesamt setze sich in der Branche der Trend zu größeren und leistungsfähigeren Betrieben fort.

Auf der IFFA zeigen 960 Aussteller aus 47 Ländern dem internationalen Fachpublikum ihre Innovationen. Das sind 18 mehr als bei der Vorveranstaltung im Jahr 2010. Mit 110.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ist die IFFA so groß wie nie, sagte Messe-Chef Wolfgang Marzin, der rund 58.000 Fachbesucher erwartet: «Die Zahlen reflektieren die dynamische Entwicklung des Marktes.» (dpa)
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