Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
13.12.2015 | 00:04 | Agrarmärkte 2015 

Massiver Gewinn-Einbruch der deutschen Bauern

Berlin - Die Gewinne der deutschen Bauern sind angesichts gesunkener Weltmarktpreise und politischer Barrieren beim Export nach Russland massiv eingebrochen.

Agrarwirtschaft in Deutschland 2015
Nach stabilen Jahren sind die deutschen Landwirte hart ins Minus gerutscht - die global geprägten Märkte drücken empfindlich auf die Preise. Der Verband kritisiert aber auch hausgemachte Entwicklungen. (c) proplanta
Im vergangenen Wirtschaftsjahr 2014/15 sackte das Unternehmensergebnis im Schnitt um 35 Prozent auf 43.300 Euro ab, wie der Bauernverband am Dienstag mitteilte. Davon sind noch Investitionen zu finanzieren.

«Die Situation ist schwierig», sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied. Allein Wein- und Ökobauern konnten sogar zulegen. Insgesamt erwartet der Verband auch für die ersten Monate 2016 keine durchgreifende Verbesserung.

Die wirtschaftliche Lage der Betriebe bleibe weiterhin angespannt, sagte Rukwied. Bei den Investitionen sei nochmals ein deutlicher Rückgang zu erwarten. Der Bauernpräsident kritisierte angesichts dieser Situation, dass Ernährungsindustrie und Handel zu niedrigen Preisen Lebensmitteln einkaufen könnten - die Gewinnspannen, die am Ende aus Ladenpreisen für die Kunden resultieren, hätten sich aber bei mehreren Produkten vergrößert. Dies gehe zulasten der Bauern.

Vom Gewinneinbruch sind fast alle landwirtschaftlichen Bereiche erfasst. So verbuchten die Ackerbauern ein Minus von 22 Prozent auf 60.000 Euro, bei Milchviehbetrieben von 44 Prozent auf 38.800 Euro.

Der russische Einfuhrstopp für Agrarprodukte als Reaktion auf EU-Sanktionen wegen der Ukraine-Krise schlug besonders hart auf die Obstbauern durch, deren Gewinne sich halbierten. Gegen den Trend die Erträge steigern konnten die Weinbauern (plus vier Prozent). Der Ökolandbau legte um elf Prozent zu, auch dank stabiler Preise.

Für die Berechnungen wurden Buchführungsergebnisse von knapp 14.000 Betrieben ausgewertet. Sie beziehen sich auf das Wirtschaftsjahr 2014/15, das von Juli 2014 bis Ende Juni 2015 lief. Insgesamt gibt es in Deutschland derzeit noch rund 286.000 Höfe.
dpa
zurück
Seite:12
weiter
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Milchlieferbeziehungen: BMEL hält an Artikel 148 fest

 Blockbutter wird teurer

 Pachtpreise für Agrarflächen steigen deutlich

 Internationale Agrarpreise erholen sich unterm Strich leicht

 Magermilchpulver tendiert schwächer

  Kommentierte Artikel

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau