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21.03.2023 | 19:02 | Warenterminbörse 
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Matif-Agrarfutures rutschen weiter ab

Paris / Kiew / Moskau / Istanbul - Die Agrarfutures in Paris haben sich nach der Verlängerung des Grain Deals zur Lieferung von Agrarprodukten aus ukrainischen Schwarzmeerhäfen weiter verbilligt.

Matif-Futures
(c) elypse - fotolia.com
Im Einzelnen rutschte der vordere Matif-Weizenfuture mit Fälligkeit im Mai 2023 heute Morgen auf 255,75 Euro/t und damit auf den niedrigsten Wert seit Mitte Februar vergangenen Jahres. Bis gegen 13.45 Uhr erholte sich der Kurs zwar auf 258,75 Euro/t; das waren aber immer noch 6,75 Euro/t weniger als der Abrechnungskurs vom vergangenen Freitag, also vor der Einigung über die Fortsetzung des Abkommens.

Gleichzeitig gab der Matif-Frontkontrakt auf Mais auf Ware zur Lieferung im Juni 2023 im Handelsverlauf auf bis zu 251,25 Euro/t nach. Auf diesem Niveau hatte sich der Kurs kurz vor dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine bewegt. Auch für die Pariser Rapsfutures ging es abwärts. Der vordere Maikontrakt 2023 kostete zuletzt 453,75 Euro/t. So viel war für das Papier zuletzt in der ersten Augusthälfte 2021 anzulegen.

Russland und die Ukraine hatten am vergangenen Sonntag den Grain Deal zur Lieferung von Agrarprodukten aus ukrainischen Schwarzmeerhäfen um mindestens 60 Tage verlängert. Nach Angaben des Beobachtungszentrums (JCC) in Istanbul, das zur Überwachung des Abkommens eingerichtet wurde, exportierte die Ukraine seit dem Inkrafttreten im August 2022 bis heute auf dem Seeweg insgesamt 25,25 Mio. t an Agrarprodukten. Davon entfielen auf Mais etwa 50 %, auf Weizen 27 % und auf Sonnenblumenschrot 6 %. Außerdem wurden für Sonnenblumenöl und Rapssaat Anteile von 5 % beziehungsweise 4 % verzeichnet. Die restlichen 8 % wurden anderen Agrarprodukten wie Gerste, Sojabohnen, Sonnenblumensaat, Erbsen und Rapsschrot zugerechnet.

Etwa 13,9 Mio. t oder 55 % der ukrainischen Agrarexporte auf dem Seeweg gingen nach den JCC-Daten in Entwicklungsländer, wovon allein 5,6 Mio. t auf China entfielen. Auf den Plätzen zwei bis fünf folgten Spanien mit 3,3 Mio. t, die Türkei mit 2,7 Mio. t, Italien mit 1,8 Mio. t und die Niederlande mit 1,6 Mio. t. Die Bezugsmengen aller anderen Länder bewegten jeweils deutlich unter der Marke von 1 Mio. t.
AgE/kk
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agricola pro agricolas schrieb am 22.03.2023 08:33 Uhrzustimmen(37) widersprechen(6)
Gestern die große Schlagzeile vom Deutschen Wetterdienst:

2022 war das wärmste Jahr seit 71 Jahren!!! - Blick in die Zukunft: Die Temperaturen steigen weiter an, Wetterkatastrophen und weitere Dürren können die Folgen sein, werden damit zu neuen Normalität.

Kurz und knackig auf den Punkt gebracht, die Details hierzu kann man jetzt überall nachlesen.

Nun die überaus verwunderte Frage eines Ackerbauern:

WO IST VORSTEHENDER MEGA-ERNTESEGEN GEWACHSEN IN ZEITEN EINES OBENDREIN BARBARISCHEN ÜBERFALLSKRIEGES IN DER UKRAINE, mitten in Europa.

Unsere „Agrarexperten“ tummeln sich zuhauf in ihrem erträumten Märchenwald, rotten sich dort kuschelnd zusammen, abgeschottet von jedweden Realitäten. Und bluten muss für eben diesen Agrar-Irrsinn der gemeine Bauernstand. Wer auch sonst!? Wie lange wird das so noch funktionieren!? Den Bauern vergeht die Lust am Ackern bei einer solchen fraglich legitimen Abzockerei: Nepper-Schlepper-Bauernfänger!!!

Der Zustandsbericht „WALD“ offenbart gerade, dass ein Drittel dieser Flächen abgestorben ist - in direkter Nachbarschaft auf unseren Äckern der grandiose Erntesegen!?

In der Hauptphase der Grundwasserbildung, in den Wintermonaten, sind wir Bauern mittlerweile per Verordnung dazu verdonnert, eben genau diese Grundwasserbildung zu konterkarieren mittels schwachsinniger Bodenbearbeitungsmaßnahmen, die einer entsprechenden Fachlichkeit komplett entbehren. Wer aber nicht stramm steht läuft Gefahr, dass das Ordnungsrecht über seinem Kopfe das Knüppelchen tanzen lässt. Man ist an maßgeblicher Stelle offensichtlich nicht imstande, verknüpfend zu denken, kausale Zusammenhänge erfassen zu können: Wenn auf unseren Äckern eine Grundwasserbildung unterbunden wird, so leiden in direkter Nachbarschaft selbstredend auch unsere Wälder; und wer jetzt den BIO-Landbau mit Nachdruck vorantreibt, der schädigt nicht nur in den Wintermonaten sondern vielmehr ganzjährig durch unzählige mechanische Bodenbearbeitungsmaßen unser aller Grundwasser.

BIO-Landbau darf das? - Ja, BIO-Landbau darf DAS!!! Das Vergewaltigen unserer Bodenstrukturen ist da Programm mit allen kastastrophalen Konsequenzen im Nachgang. Wen aber juckt‘s!? - Niemand!!!

Ganzjährig muss der Bodendeckungsgrad zwischen 50-80% liegen, unabhängig vom kühlen Nass, das vom Himmel fällt oder auch nicht.

Das ganze kostet nicht nur Nerven sondern auch sehr viel überflüssiges Geld: Die Bauern, die Verbraucher u. anderenortens viele unschuldige Menschlein nicht weniger als das eigene Leben. - Ein superreiches Deutschland kann im Bedarfsfalle alles, ohne schlechtes Gewissen.

Wer unter einer Begrifflichkeit von Moral und Ethik sich heute noch was vorzustellen weiß, hadert verstärkt mit dem eigenen Gewissen, ob eben diese fremd diktierte unabwendbare Schicksalsmelodie noch die Abläufe auf dem eigenen Hof auch künftig dominieren darf!?

Macht es doch selbst für NIX oder sucht euch einen anderen Dummen, der fortwährend eben für einen solchen Schwachmatismus Bereitschaft zeigt, sein Konto systematisch genau dafür räumt.

„Wer sich grün macht, den fressen die Ziegen“ - Wie weitsichtig Goethe, einer unserer großen Dichter und Denker aller Zeiten, doch unsere Zukunft bereits erahnte, eben diese unermüdliche Tollheit mit System, die jetzt fortwährend zur Methode mutieren darf.
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