Der betreffende
Kontrakt stieg auf 908,25 Euro/t, gab jedoch bis gegen 11.45 Uhr wieder auf 888,75 Euro/t nach; im Vergleich zum Eröffnungskurs vom Montag waren das aber immer noch 43,75 Euro/t oder 5,2 % mehr. Der Future auf neuerntige Ware zur
Lieferung im August 2022 legte gleichzeitig um 44,75 Euro/t oder 6,2 % auf 768,75 Euro/t zu.
Als Grund für die anhaltende Rallye am
Rapsmarkt nennen Marktfachleute weiterhin die Erwartung, dass das kriegsbedingt eingeschränkte Ölsaatenangebot aus der
Schwarzmeerregion zu Engpässen führen dürfte. Der meistgehandelte Chicagoer Sojabohnen-Future mit Fälligkeit im Mai 2022 kostete heute Morgen gegen 11.40 Uhr hiesiger Zeit 17,16 $/bu (579 Euro/t) und rangierte damit nur um 2,4 % unter seinem bereits am 24. Februar markierten Allzeithoch.
Nach Einschätzung von Analysten erhielten die
Rapskurse auch kräftigen Rückenwind durch die weiter steigenden Preise für Raps-, Sonnenblumen- und Palmöl. Der EU-Dachverband der Ölmühlen (FEDIOL) wies zuletzt darauf hin, dass die Union 35 % bis 45 % ihres Bedarfs an
Sonnenblumenöl aus der Ukraine beziehe.
Ausfallende Lieferungen könnten kurzfristig nur schwer ersetzt werden. Die verfügbaren EU-Vorräte reichen laut FEDIOL schätzungsweise nur noch für vier bis sechs Wochen. Über diesen Zeitraum hinaus sei es wahrscheinlich, dass die mangelnde Verfügbarkeit von rohem Sonnenblumenöl und die begrenzten Alternativen zu einer Verknappung von raffiniertem und abgefülltem Sonnenblumenöl in der Gemeinschaft führen werden.
Dies werde sich wahrscheinlich bis hin zum Verbraucher bemerkbar machen. Sonnenblumenöl könne nur bis zu einem gewissen Grad durch
Rapsöl, Sojaöl und tropische Öle ersetzt werden, so der Verband.
Für zusätzlichen Auftrieb am
Terminmarkt für Raps sorgten Marktfachleuten zufolge auch die steigenden Rohölpreise. Der Rohöl-Future der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 2022 kostete am Montag an der New Yorker Börse in der Spitze 137 $ (126 Euro) pro 159 l-Fass; das war das höchste Niveau seit Juli 2008.