Die Landwirte sehen die aktuelle Situation sehr kritisch. Auch für die Zukunft sind die Landwirte nur bedingt optimistisch.
Die generelle wirtschaftliche Situation schätzen fast 50 Prozent der Befragten als schlecht bis sehr schlecht ein. Lediglich 15 Prozent der Landwirte geben an, dass die aktuelle Situation gut bis sehr gut sei. Hierbei ist ein deutlicher Unterschied in der betrieblichen Ausrichtung zu erkennen. Besonders die Tierhalter schätzen die derzeitige Lage als sehr schwierig ein. Die Ackerbaubetriebe sehen den gegenwärtigen Stand ebenfalls eher negativ. Lediglich landwirtschaftliche Unternehmen mit einer schwerpunktmäßigen Ausrichtung auf
Sonderkulturen sehen die Sachlage weniger kritisch (siehe Abbildung 1).
Die eigene betriebliche Situation wurde von den befragten Landwirten positiver eingeschätzt als die generelle Situation der französischen Landwirtschaft (siehe Abbildung 2). Die eher negative Tendenz bei den Tierhaltern bleibt auch hier bestehen. Fast 50 Prozent der befragten intensiven Tierhalter schätzen ihre eigene wirtschaftliche Lage als schlecht oder sehr schlecht ein. Bei den Ackerbaubetrieben sind es knapp 40 Prozent. Landwirte mit der Hauptausrichtung auf Sonderkulturen beurteilen ihre Situation dagegen positiv. 40% geben hier an, dass die eigene wirtschaftliche Lage gut bis sehr gut sei (Abbildung 3).
Die Einschätzung der betrieblichen Entwicklung für die nächsten zwölf Monate ist unerwartet positiv. 35 Prozent der Befragten schätzen das kommende Jahr hinsichtlich ihrer eigenen Entwicklung als gut bis sehr gut ein. Allerdings bleibt der zuvor beschriebene Trend in den jeweiligen Ausrichtungen bestehen. Bei den tierhaltenden Betrieben blickt lediglich jeder fünfte positiv in die Zukunft. Ebenso ist ein regionaler Effekt zu verzeichnen. Landwirte in den Regionen Île-de-France, Lorraine und in der Auvergne sind deutlich weniger optimistisch, als Landwirte an der Côte d'Azur (siehe Abbildung 4).
Die Mitte 2015 angekündigten und geplanten Hilfsmaßnahmen scheinen nach Aussage von Xavier Beulin, Präsident des französischen Bauerverbandes, ebenfalls nur schleppend anzulaufen. Hierdurch geraten die Landwirte weiter stärker unter Druck. Für die Zukunft hoffen die Landwirte auf eine schnelle Umsetzung und einen Ausbau der Maßnahmen*.