Anlässlich eines Symposiums des Bundes Deutscher
Milchviehhalter (
BDM) am vorvergangenen Samstag in Berlin warnte die Milcherzeugergemeinschaft vor einer Beschneidung geltenden deutschen Agrarwettbewerbsrechts durch die Vorschläge von EU-Agrarkommissar Dr. Dacian Cioloº . Dieser hatte in seinem Milchpaket eine Begrenzung der von Milcherzeugergemeinschaften kontrollierten Menge auf national 33 % sowie EU-weit 3,5 % befürwortet.
Das stößt auf den erbitterten Widerstand des
MEG Milch Board. „Nach Marktstrukturgesetz ist es in Deutschland bisher auch den Erzeugern, die Mitglied in einer Genossenschaft sind, erlaubt, sich zu bündeln und zwar national bis über 70 %“, erklärte Dr. Andrea Beste aus dem MEG Milch Board bei der Tagung am Rande der Grünen Woche.
In dem Vorschlag der Kommission sei dies nicht vorgesehen, weil man hier von einer funktionierenden Interessenvertretung der Erzeuger innerhalb der genossenschaftlichen Molkereien ausgehe. Diese Analyse sei auf einem Auge blind. „Wir wissen alle, dass dies nicht der Realität entspricht“, so Beste.
Das Bundeskartellamt habe die benachteiligte Marktposition auch der genossenschaftlich organisierten Erzeuger in seinem Sektorbericht beschrieben und empfohlen, die Sonderregelungen nach Marktstrukturgesetz zur Bündelung zu nutzen. Dass diese Möglichkeit in Deutschland noch nicht von jedem verstanden worden sei, ändere nichts an der Marktgerechtheit dieser Regelungen. (AgE)
