Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
21.05.2023 | 10:50 | Milchmarkt 

Milchanlieferungen auf dem Jahreshoch

Bonn - Die wöchentlichen Zuwachsraten bei der Milchanlieferung haben sich hierzulande spürbar abgeschwächt; die saisonale Milchspitze dürfte laut Analysten mittlerweile erreicht sein.

Milchanlieferung
Saisonale Spitze bei Milchproduktion wohl erreicht - Vorjahresmenge zuletzt um 2 Prozent übertroffen - Höhere Produktion für Nachfrage gut ausreichend - Hoffen auf Marktimpulse durch wärmere Witterung - Notierungen für Butter und Käse stabil - Preise für Mager- und Molkenpulver ziehen etwas an - Auktion an der GDT mit gemischten Ergebnissen. (c) proplanta
Im Vorjahresvergleich steht dennoch ein größeres Rohstoffangebot zur Verfügung. Die Molkereien haben zuletzt knapp 2 % mehr Rohmilch erfasst als zum Vorjahreszeitpunkt.

In den ersten vier Monaten waren es laut Schnellbericht der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) rund 3 % mehr als im Vorjahrestertial. Der daraus resultierenden höheren Produktion von Milcherzeugnissen stand im bisherigen Jahresverlauf wegen der Inflationsfolgen oft eine eher zurückhaltende Nachfrage gegenüber. Die Notierungen für Butter, Käse und Milchpulver haben seit Jahresbeginn nachgegeben, sich in den zurückliegenden Wochen aber stabilisiert.

In der Feiertagswoche tendierten die Verkaufspreise der Hersteller größtenteils unverändert, bei Milchpulver etwas fester. Die amtliche Preisfeststellung für Päckchenbutter der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten blieb in den Grenzen von 4,45 Euro/kg bis 4,62 Euro/kg stabil.

Die Blockbutter im Mittel ebenfalls, doch wurde die Notierungsspanne um insgesamt 10 Cent auf 4,80 Euro/kg bis 5,05 Euro/kg erweitert. Während die Kemptener Börse von einem belebten Butterabsatz sprach, beklagte der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) aufgrund des bisher nasskühlen Wetters fehlende Nachfrageimpulse durch die Spargel- und Erdbeersaison.

Als ausgeglichen wurde der Schnittkäsemarkt beschrieben, auf dem sich die amtlichen Notierungen für Gouda und Edamer nicht änderten. Laut Kemptener Börse war der Absatz im Bereich Food-Service wegen der Witterung verhalten. Dagegen unterstützten Aktionen den Verkauf in den Supermärkten, und der Export in die Urlaubsländer am Mittelmeer zog an.

Mehr Kaufbereitschaft für Magermilchpulver



Besser sah es Mitte Mai für die Verkäufer von Magermilchpulver aus. Es waren wieder mehr Kunden am Markt, und die Nachfrage in der EU und am Weltmarkt habe zugenommen, berichtete die ZMB. Allerdings gebe es bezüglich des zweiten Halbjahres 2023 unterschiedliche Preisvorstellungen, weshalb längerfristige Abschlüsse nur begrenzt erfolgt seien.

Laut Kemptner Börse konnte in dieser Woche Magermilchpulver in Lebensmittelqualität mit einem Aufschlag von 4 Cent auf 2,34 Euro/kg bis 2,52 Euro/kg verkauft werden. Ebenfalls im Mittel um 4 Cent teurer wurde Futtermittelware gehandelt, die zwischen 2,16 Euro/kg und 2,20 Euro/kg kostete. Belebt hat sich laut Kemptener Börse auch die Nachfrage nach Molkenpulver. Dies hatte zur Folge, dass die günstigsten Offerten am Markt verschwanden.

Bei der Futtermittelware wurde die untere Preisgrenze um 1 Cent auf 0,58 Euro/kg angehoben, bei der lebensmitteltauglichen Ware um 2 Cent auf 0,79 Euro/kg. Für Vollmilchpulver waren die Käufer laut ZMB tendenziell bereit, etwas mehr Geld auszugeben. Bei der Preisfeststellung der Kemptener Börse wurde das aber noch nicht sichtbar, sie blieb in den Grenzen von 3,40 Euro/kg bis 3,58 Euro/kg stabil.

GDT-Butter auf Jahreshoch



An der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) tendierten bei der Auktion am Dienstag (16.5.) die Preise uneinheitlich. Insgesamt ging der zusammenfassende Preisindex der sechs gehandelten Standarderzeugnisse mit einer Tonnage von 21.565 t gegenüber der Versteigerung von Anfang Mai um 0,9 % zurück. Den größten Abschlag gab es über alle Lieferzeiten hinweg bei wasserfreiem Milchfett mit 4,5 % auf 4.600 $/t (4.230 Euro).

Bei Cheddarkäse erlöste der alleinige Anbieter Fonterra im Mittel aller Kontrakte mit 4.407 $/t (4.052 Euro) 3,4 % weniger Geld als Anfang Mai. Zudem verbilligte sich das auch von Arla offerierte Magermilchpulver im Schnitt um 1,6 % auf 2.766 $/t (2.543 Euro). Es war damit im Vergleich zur Kemptener Notierung aber immer noch etwas teurer als aktuell in Deutschland.

Bei Vollmilchpulver war dies hingegen nicht der Fall. Dessen Durchschnittspreis lag bei der jüngsten GDT-Auktion bei 3.244 $/t (2.983 Euro), was gegenüber Anfang Mai ein Miniplus von 0,3 % bedeutete. Den stärksten Aufschlag mussten die Kunden an der GDT für Butter mit 2,2 % auf 5.068 $/t (4.660 Euro) zahlen. Das bedeutete zugleich einen neuen Jahreshöchstpreis.

Umrechnungskurs: 1 $ = 0,9195 Euro
Großhandelspreise für Milchprodukte in DeutschlandBild vergrößern
Großhandelspreise für Milchprodukte in Deutschland
AgE
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Fonterra mit kräftigem Gewinnanstieg

 Milch: Der Pulvermarkt schwächelt

 Milchmarkt: Verbände fordern den 148er

 Greenpeace fordert Grünfütterung für Milchkühe zu forcieren

 Milchanlieferungen nicht zu üppig

  Kommentierte Artikel

 Ukrainisches Getreide macht EU-Märkte nicht kaputt

 Jedes vierte Ei in Deutschland aus Rheinland-Pfalz

 Hundesteuer steigt - Rekordeinnahmen bei Kommunen

 Neuartige Atomreaktoren auf Jahrzehnte nicht marktreif nutzbar

 Milliardenschweres Wachstumspaket kommt, aber ohne Agrardiesel-Subventionen

 Wieder Bauernproteste in Berlin

 Cholera-Alarm: Impfstoffproduktion muss hochgefahren werden

 Deutsche Wasserspeicher noch immer unterhalb des Mittels

 Staaten kündigen beschleunigten Ausbau von Atomkraft an

 Bamberger Schlachthof vor dem Aus