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17.07.2022 | 12:20 | Milchproduktion 

Milchaufkommen wahrscheinlich weiter rückläufig

Bonn - Das Milchaufkommen in Deutschland ist zuletzt saisonbedingt weiter zurückgegangen.

Milchproduktion
Milchverarbeiter besorgt wegen unsicherer Gasversorgung und sehr hoher Inflationsrate. (c) proplanta
Nach Einschätzung der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) vom Mittwoch (13.7.) dürfte sich diese Tendenz aufgrund der Trockenheit in einigen Teilen Deutschlands fortsetzen. Die größten Probleme der Branche seien indes die drohende Beendigung der Gasversorgung aus Russland und die weiterhin sehr hohe Inflationsrate.

Nach Angaben des Verbandes der Milcherzeuger Bayern (VMB) wurden die Absatzmöglichkeiten für Milcherzeugnisse am Inlandsmarkt maßgeblich durch die erhöhten Reiseaktivitäten während der Sommerferien und das inflationsbedingt reservierte Einkaufsverhalten der Verbraucher bestimmt. Unterdessen entwickelten sich die betreffenden Notierungen in der vergangenen Woche erneut uneinheitlich.

Konsum von höherwertigem Käse rückläufig

An der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten wurde die amtliche Notierung für lose Butter im 25 kg-Block am oberen Ende der Spanne um 15 Cent und am unteren Ende um 14 Cent zurückgenommen und landete bei 6,90 Euro/kg bis 7 Euro/kg. Die Börse berichtete hier von einer ruhigen Nachfrage. Der Abverkauf verlaufe saisongemäß normal.

Der VMB berichtete von guten Geschäften mit Rahm und Sahne - vor allem für die Eiskremproduktion. Derweil wurde Hartkäse trotz der Ferienzeit sehr gut nachgefragt. Das untere Ende der Notierungsspanne für normalen Emmentaler und Viereckhartkäse gab allerdings um 10 Cent auf 5,40 Euro/kg nach. Dagegen verteuerte sich Rohmilchemmentaler der amtlichen Preismeldung zufolge von zuvor 7,00 Euro/kg bis 7,40 Euro/kg auf 7,20 Euro/kg bis 7,50 Euro/kg und erreichte damit wieder das zwei Wochen zuvor ausgewiesene Niveau.

Unterdessen entwickelten sich die amtlichen Notierungen für Schnittkäse in Hannover stabil. Dabei wurde eine gute Nachfrage nach Gouda und Edamer für die Brotware verzeichnet. Gleichzeitig habe sich der Markt für die Blockware „ausgeglichen“ entwickelt. Allerdings berichtete die ZMB, dass der Konsum von höherwertigem Schnittkäse, zum Beispiel in Bioqualität, rückläufig sei.

Weniger Bedarf an Magermilchpulver

Unterdessen war das Milchpulvergeschäft Analysten zufolge weitgehend von der Sommerpause geprägt. Damit im Einklang gaben die Preise durchgehend nach. Magermilchpulver in Futtermittelqualität verbilligte sich auf 3,65 Euro/kg bis 3,72 Euro/kg, nach 3,75 Euro/kg bis 3,80 Euro/kg in der Vorwoche. Nach Beobachtungen der ZMB war der Bedarf rückläufig.

Die Notierung für Ware in Lebensmittelqualität wurde im Durchschnitt um 5 Cent auf 3,90 Euro/kg bis 4,20 Euro/kg herabgesetzt. Analysten zufolge wurde die Ware zum Teil nur zögerlich abgerufen, während der Markt von großer Unsicherheit geprägt war. Die problematische Situation mit Blick auf die Verfügbarkeit von Frachtcontainern habe sich kaum entspannt.

Derweil wurde das Süßmolkenpulver für die Futtermittelhersteller in einer Bandbreite von nur noch 0,87 Euro/kg bis 0,90 Euro/kg notiert; eine Woche zuvor hatte die Spanne noch bei 0,93 Euro/kg bis 0,98 Euro/kg gelegen. Auch mit den Notierungen für futtermittelgeeignete Ware und Vollmilchpulver ging es abwärts.
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Großhandelspreise für Milchprodukte in Deutschland
AgE
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