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19.05.2017 | 08:14 | Milchmarkt 2017 

Milchbauern erwarten weitere Erholung des Marktes

Hannover - Der Milchmarkt zeigt sich aktuell in deutlich besserer Verfassung als vor einem Jahr.

Milchkrise überstanden
(c) proplanta
Das Angebot wichtiger Milchprodukte wie Butter oder Käse ist relativ knapp, die Nachfrage zieht an. Zugleich liefern die deutschen Milchviehhalter deutlich weniger Milch als in den Vorjahren an die Verarbeitungsunternehmen.

„Unsere Milchvieh haltenden Landwirte leiten daraus die berechtigte Hoffnung auf weiter anziehende Erzeugerpreise ab“, sagt Landvolkvizepräsident Albert Schulte to Brinke im Landvolk-Pressedienst. Er weist auch auf die höheren Preisabschlüsse für Frischprodukte mit den großen Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels hin, an diesem Plus müssten die Landwirte über höhere Auszahlungspreise durch die Molkereien beteiligt werden.

Aber nicht nur dieses relativ kleine Marktsegment nährt nach Darstellung Schulte to Brinkes Hoffnungen auf einen stabilen Milchmarkt, vielmehr seien Schnittkäse aber auch andere Käsesorten wie Cheddar und Mozzarella europaweit gut nachgefragt.

Für den Buttermarkt notierten Marktbeobachter sogar einen historischen Höchststand bei den Preisen, auch die Nachfrage nach Milchpulver zieht allmählich wieder an. Milchfrischprodukte verkaufen sich angesichts der kühlen Witterung normal, hier rechnen Marktexperten mit einer Belebung bei steigenden Temperaturen.

„Diese Markttendenzen sprechen die eindeutige Sprache eines von der Nachfrage dominierten Marktes mit anziehenden Preisen“, schildert Schulte to Brinke aus Erzeugersicht. Zugleich warnt er die Milchviehhalter, diese Tendenzen nicht erneut durch eine höhere Milchanlieferung zu gefährden. Der Markt brauche diese Phase der Erholung und Konsolidierung.

Marktbeobachter gehen davon aus, dass die saisonale Anlieferungsspitze bereits überschritten sein dürfte. Grund dafür sind die Teilnahme an nationalen Hilfsprogrammen zur Verfestigung des Milchmarktes, die unter anderem an  eine Mengendisziplin gebunden waren sowie in erster Linie freiwillige Reaktionen der Milcherzeuger in den Krisenjahren 2015/16.

„Die in dieser Zeit aufgelaufenen Schulden müssen von den landwirtschaftlichen Familien jetzt sukzessive abgebaut werden. Sie rechnen weiter mit einer Erholung des Marktes“, sagt Schulte to Brinke. Die niedersächsischen Milcherzeuger haben im vergangenen Jahr gerade einmal gut 25 Cent je Kilogramm Milch erhalten, nach Einschätzung des Landvolkes ein deutlich zu geringer Preis.

Derzeit bewegt sich der Auszahlungspreis auf  einem Niveau von 31 bis 33 Cent je Kilogramm. Diese Entwicklung muss nach Einschätzung des Landvolkes weiter nach oben zeigen.
LPD
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