Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) forderte Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf, sich in Berlin und auch auf EU-Ebene für eine kurzfristige und abgestimmte Drosselung der Milcherzeugung einzusetzen. «Für die Milchbauern ist das Melken zu einem bedrohlichen Verlustgeschäft geworden. Es muss dringend gegengesteuert werden, und zwar EU-weit abgestimmt», sagte am Donnerstag AbL-Sprecherin Berit Thomsen.
Grund für den Preisverfall sei ein Überangebot an Milch bei gleichzeitig sinkender internationaler Nachfrage. Laut
EU-Kommission habe die Milcherzeugung EU-weit in den Monaten April und Mai 2015 um 2,1 Prozent über dem Rekordwert des Vorjahres gelegen. Viele Milchbauern würden versuchen, ihre Verluste durch die fallenden Auszahlungspreise der Molkereien mit mehr Menge auszugleichen, sagte Thomsen. «Wir brauchen daher ein abgestimmtes Vorgehen, um die Milchmenge insgesamt zu drosseln und an die Nachfrage anzupassen.» (dpa/lno)