«Die
Milchpreise befinden sich am Boden - in keinem Land werden mehr als 24 Cent (pro Liter) ausbezahlt», teilte der Europäische Milchverband (European Milk Board) am Freitag in Hamm mit. Die Lage habe sich trotz der damaligen Proteste nicht gebessert. Verbandspräsident Romuald Schaber kritisierte, die Europäische Union (EU) habe das Problem verschärft, weil eine steigende
Milchproduktion zugelassen wurde. Die Forderung nach einer Senkung der Menge werde ignoriert.
Vor einem Jahr hatten
Milchviehhalter in mehreren europäischen Ländern zehn Tage lang die Milchlieferung boykottiert. Danach stiegen die Angebotspreise und auch die
Verbraucherpreise leicht, setzten aber später wegen eines Überangebots zur Talfahrt an. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter hatte mit Protesten unter anderem vor dem Kanzleramt erreicht, dass alle Bauern bei der Agrardieselsteuer entlastet und EU-Beihilfen früher gezahlt werden.
Die Vorsitzende des Bundestags-Agrarausschusses, Ulrike Höfken (Grüne), hält den Vorschlag von Landwirtschaftsministerin Ilse
Aigner (CSU) nach einer Änderung des Wettbewerbsrechts für unnötig. Die Milcherzeuger könnten sich schon jetzt zusammenschließen, um ihre Verhandlungsposition gegenüber dem Einzelhandel zu verbessern. Höfken stellte sich hinter die Forderung der Milchviehhalter nach einer Senkung der Milchmenge. (dpa)