Dadurch könnten erneut
Lagerbestände aufgebaut werden, die den Markt auf Jahre hinaus belasten und eine Erholung behindern könnten, teilte ein Sprecher am Donnerstag in Wittenburg mit. Der Verband erneuerte seine Forderung nach einer europaweiten Anpassung der
Milchmenge an den Verbrauch. Wegen der Corona-Krise sei die Nachfrage international gesunken.
Der Deutsche
Bauernverband betonte, die Nachfrage nach Milchprodukten sei wegen der Corona-Krise nicht grundsätzlich eingebrochen. Während in der Gastronomie der Absatz derzeit praktisch entfallen sei, würden im Einzelhandel Rekordumsätze verbucht.
«Eine staatlich verordnete Milchmengenreduktion ist der falsche Vorschlag zum falschen Zeitpunkt», sagte der stellvertretende Generalsekretär Udo Hemmerling. «Eine Förderung der EU für die private Lagerung von Milchprodukten ist momentan das Instrument der Wahl, um schnell und punktgenau Stabilität am
Milchmarkt zu gewinnen.»
Der BDM-Vorsitzende Stefan Mann sagte, sein Verband habe auch
EU-Agrarkommissar Janusz Wojciechowski schon vor drei Wochen gebeten, eine zeitlich befristete und für alle verbindliche Begrenzung der
Milchanlieferung als weiteres Kriseninstrument zu ermöglichen.
«Volkswirtschaftlich gesehen ist es doch mehr als dumm, Produkte zu erzeugen, für die keine Nachfrage besteht, dabei wertvolle Ressourcen zu verschwenden, um die nicht benötigten Produkte dann bezuschusst mit Steuergeldern einzulagern.»
Auch Bundesagrarministerin Julia Klöckner (
CDU) hatte ins Gespräch gebracht, eine finanzielle Unterstützung von privater
Lagerhaltung für
Magermilchpulver zu prüfen.