Nahezu durchgängig ist es gelungen, die 30-Centmarke zu durchbrechen. Der Vergleichspreis der
Agrarmarkt Informations-GmbH (
AMI) für eine Milch mit 4,2 Prozent Fett und 3,4 Prozent Eiweiß sowie einer Jahresanlieferung von 500 Tonnen lag 2010 im bundesweiten Mittel bei 31,1 Cent/kg. Damit erhielten die Landwirte rund sechs Cent mehr für ihre Milch als ein Jahr zuvor.
Zur richtigen Einordnung ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Referenzgröße das Krisenjahr 2009 ist, in dem die Milchpreise auf einen historischen Tiefststand gesunken waren. Insofern ist der kräftige Anstieg der Vergleichspreise ein Indikator für die spürbare Erholung der Lage, muss aber auch vor dem Hintergrund der gestiegenen Kosten für Betriebsmittel gesehen werden.
Im regionalen Vergleich fiel der Anstieg der Milchpreise sehr unterschiedlich aus. Von den festen Tendenzen an den Milchmärkten profitierten im vergangenen Jahr vor allem Hersteller von Milchpulver und Butter. Bei den Milchfrischprodukten fiel die Steigerung nicht so hoch aus, bei Joghurt gingen die Preise im Lebensmitteleinzelhandel teils sogar zurück. Dadurch stiegen die Vergleichspreise vor allem im Norden mit 7,2 Cent/kg und Osten mit 6,3 Cent/kg überdurchschnittlich. Im Westen und im Süden fiel das Plus mit 5,3 Cent/kg und 5,1 Cent/kg geringer aus.
In der bundesweit geltenden Liefermengenklasse von 500 Tonnen bewegten sich die Vergleichspreise zwischen 29,3 Cent/kg und 34,0 Cent/kg. Die Lieferanten der FrieslandCampina GmbH in Köln erzielten dabei mit 34,0 Cent/kg einschließlich aller Zuschläge den höchsten Milchpreis. Auch ihre Kollegen aus Heilbronn sowie die Lieferanten der Schwarzwaldmilch GmbH, der Hohenloher Molkerei eG und der Molkerei Grafschaft Hoya eG reihten sich 2010 auf den oberen Plätzen ein, die wie im Jahr zuvor von Markenartiklern und Käseherstellern aus Bayern besetzt werden. (ami)