Die Anlieferungen der 9 größten Exporteure liegt im bisherigen Jahresverlauf bis Juni bei -0,4 %, wobei der Rückgang witterungsbedingt überwiegend in der Südhemisphäre (Südamerika, Australien) mit -4,1 % stattgefunden hat.
Auch die USA konnten 2019 ihr Wachstum bisher nicht weiter fortsetzen. Dies stabilisiert die Preise, der Global Dairy Trend Tender in Neuseeland konnte zuletzt wieder um 2 % zulegen.
Gleichzeitig wächst der
Welthandel weiter. Die 9 größten Exporteure haben in den ersten 7 Monaten 2019 5,1 % mehr exportiert. Insbesondere
Milchpulver wurde mehr gehandelt Die EU auf der Anbieterseite konnte ihre Exporte bei MMP um 31 % und bei Vollmilchpulver um 22 % ausweiten. Bei Butter und Käse war die EU dagegen weniger wettbewerbsfähig, hier konnten die Exporte jeweils nur um knapp 1 % ausgedehnt werden.
In der EU lagen die Anlieferungen nach dem Minus von rund 1 % im März/April kurz im Plus. Von Mai bis Juli liegt der Saldo bei ±0 %, wobei Irland wetterbedingt rund 10 % zulegen konnte, während Kontinentaleuropa durch die Hitze und Trockenheit der letzten Monate gebremst war.
Das deutsche Rohstoffaufkommen liegt seit Juni auf dem Niveau der Vorjahreslinien. Bis einschließlich Juli wurde 0,8 % weniger angeliefert. In KW 28 wurde entgegen dem Trend etwas mehr Milch geliefert, so dass der Rückstand zuletzt nur noch bei -0,9 % lag. Entsprechend der niedrigeren Verfügbarkeit stiegen die Spotmarktpreise seit Mai auf aktuell 37,9 ct/kg
Entgegen den festeren Weltmarktpreisen gingen die deutschen Butterpreise seit Mitte 2018 zurück. Eine rückläufige Verbrauchernachfrage und ein zeitweiliger Rückstau in den
Molkereien führten seit September 2018 zu mehreren Preisrücknahmen im
LEH, zuletzt zum 1. August dieses Jahres.
Erst im September konnte sich der
Butterpreis fangen und erstmalig wieder leicht zulegen. Abgepackte Butter notiert im Großhandel nun bei 3,52 €/kg, bei Blockbutter ist bei aktuell 3,68 €/kg offenbar schon wieder Schluss, da offenbar viel Ware eingefroren ist.
Wesentlich besser stellt sich der Markt für
Magermilchpulver dar. Hier ziehen die Preise Dank eines hohen Bedarfs an Magermilchpulver in Lebensmittelqualität im In- und Ausland weiter an. Zuletzt wurden 2,27 €/kg für MMP in Lebensmittelqualität und 2,07 €/kg für MMP in Futtermittelqualität notiert. Auch Vollmilch- und Molkenpulver ziehen leicht an.
Schnittkäse zeigt sich seit Jahresanfang sehr stabil und notiert aktuell bei 3,13 für Block- und 3,07 €/kg für Brotware. Bei einer anhaltend regen Nachfrage aus dem In- und Ausland, einer gedrosselten Produktion und niedrigen Lagerbeständen ist in den nächsten Monaten von anziehenden Preisen auszugehen.
Die Auszahlungspreise der Molkereien bröckeln entsprechend der Fettverwertung seit Jahresanfang langsam ab. Im August wurden in Baden-Württemberg geschätzt 34,4 ct/kg (4,0 % Fett) bezahlt, gegenüber 35,74 ct/kg im Januar. Der Abstand zum deutschen
Schnitt hat sich vergrößert und lag im Juli bei knapp 2 ct/kg. Gegenüber Schleswig-Holstein liegt der Mehrerlös sogar bei +3,8 ct/kg.
Der
Kieler Rohstoffwert ging bis August auf 29,8 ct/kg zurück, für September werden wieder 31,4 ct/kg erwartet. Der von den EEX-Kursen abgeleitete „Kieler Börsenmilchwert" geht für den Rest des Jahres 2019 von stabilen Preisen aus und zeigt derzeit Erzeugerpreise von 34 - 35 ct/kg an.
Bei
Biomilch entwickelt sich der Absatz mit dem Einstieg der
Discounter dynamisch. Trinkmilch, aber auch Käse und Joghurt verzeichnen zweistellige Wachstumsraten. Die Produktion stieg bis Juli in Deutschland um 5,2 %.
Die Erzeugerpreise gingen seit Jahresbeginn leicht zurück, im August wurde nach Zahlen von
Bioland in Süddeutschland 46,7 ct/kg bezahlt. Für den Herbst werden wieder leicht steigende Preise erwartet.