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18.12.2022 | 06:24 | Milchmarkt 

Milchprodukte meist nur mit Preisabschlägen zu verkaufen

Bonn - Die Milchanlieferungen in Deutschland, im ersten Halbjahr 2022 noch klar unter der Vorjahreslinie, übertreffen seit September wieder das Vorjahresniveau.

Milchanlieferung
Milchanlieferungen zuletzt deutlich über Vorjahresniveau - Jahresmilchmenge knapp unter Vorjahresniveau erwartet - Absatz von Päckchenbutter und Hartkäse profitiert vom Weihnachtsgeschäft - Blockbutternotierung kräftig gesenkt - Auch Abgabepreise von Schnittkäse geben nach - Milchpulvermarkt tendiert erneut schwächer. (c) proplanta
Die gestiegenen Milcherzeugerpreise haben laut Analysten das Aufkommen vergrößert, welches zuletzt um mehr als 3 % über der Vorjahresmenge lag. Für das gesamte Jahr wird nun mit einer Milchanlieferung knapp unter dem Vorjahresniveau gerechnet.

Am Markt für Milchprodukte hat sich die schon länger anhaltende Preiskorrektur nach unten Mitte Dezember fortgesetzt. Ausgenommen davon waren nur die im Weihnachtsgeschäft gut gefragte Päckchenbutter sowie Emmentaler und Viereckhartkäse, dessen Notierung am Mittwoch (14.12.) an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten um 40 Cent auf 6,00 Euro/kg bis 7,10 Euro/kg angehoben wurde.

Bei Schnittkäse blieb der Börse zufolge jedoch die Nachfrage aus dem Lebensmitteleinzelhandel etwas hinter den Erwartungen zurück, im Exportgeschäft gab es gewissen Preisdruck. Die amtliche Notierung für das Kilogramm Gouda und Edamer in Hannover wurde jeweils um 30 Cent/kg auf 4,70 Euro bis 5,10 Euro für die Brotware beziehungsweise auf 4,60 Euro bis 4,90 Euro für die Blockware gesenkt. Das Vorjahresniveau wird aktuell aber noch um gut 20 % übertroffen.

Bei Blockbutter ist das nun nicht mehr der Fall. Die Kemptener Notierung wurde im Spannenmittel deutlich um 52 Cent auf 5,10 Euro/kg bis 5,30 Euro/kg zurückgenommen. Das entsprach einem Abschlag von 9 % gegenüber der Vorwoche; das vergleichbare Preisniveau des Vorjahres wird jetzt um gut 10 % unterschritten.

Nach der Preissenkung habe sich das Kaufinteresse aus der Industrie zwar wieder etwas belebt, doch gingen die Preisvorstellungen noch immer auseinander, berichtete die Börse. Es werde meist nur das Notwendigste gekauft. Dies könne auf der anderen Seite aber dazu führen, dass es zu Beginn des neuen Jahres keinen Nachfrageeinbruch bei Blockbutter gebe.

Schwache Nachfrage für Milchpulver



Der Milchpulvermarkt war Mitte Dezember weiter von ruhigen Geschäftsaktivitäten geprägt. Bei Magermilchpulver gebe es in der Regel bis Jahresende keinen zusätzlichen Kaufbedarf, meldete die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung (ZMB).

Bei Abschlüssen für das erste Quartal 2023 gebe es wieder eine zunehmend abwartende Haltung der Käufer aufgrund der Unsicherheit über das Konsumverhalten der Verbraucher. Auch der Drittlandsexport sei verhalten, zumal der Anstieg des Eurokurses gegenüber dem US-Dollar nicht verkaufsfördernd sei. Laut Erhebungen der Kemptener Börse kam es zuletzt für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität zu einer Spreizung der Marktpreise.

Im unteren Preissegment musste bei Abgabe der Hersteller ein Abschlag von 5 Cent auf 2,73 Euro/kg eingeräumt werden, der obere Verkaufspreis blieb mit 2,98 Euro/kg hingegen stabil. Die Futtermittelware verbilligte sich im Schnitt um 3 Cent auf 2,52 Euro/kg bis 2,57 Euro/kg. Die Produktion von Vollmilchpulver lief Mitte Dezember auf niedrigem Niveau, was der schwachen Nachfrage geschuldet war.

Die Verkaufspreise für neue Lieferkontrakte gaben die zehnte Woche in Folge nach, diesmal laut Kemptener Börse im Mittel um 10 Cent auf 4,10 Euro/kg bis 4,25 Euro/kg. Der Vorsprung auf das vorjährige Preisniveau ist auf rund 4 Cent/kg geschmolzen.

Molkenpulver für die Futtermittelindustrie wurde diese Woche mit einem Abschlag von 2 Cent auf 0,82 Euro/kg bis 0,86 Euro/kg gehandelt. Die lebensmitteltaugliche Ware konnte hingegen stabil zwischen 0,95 Euro/kg bis 1,05 Euro/kg verkauft werden.
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Großhandelspreise für Milchprodukte in Deutschland
AgE
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