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07.02.2021 | 09:09 | Milchmarkt 2021 

Milchpulverpreise steigen weiter an

Bonn - Die Milchanlieferungen an die Molkereien in Deutschland sind im Januar nach ersten Schätzungen um mehr als 1 % unter dem Niveau des Vorjahresmonats geblieben.

Milchpulvermarkt
Vergleichsweise verhaltene Milchanlieferungen führen bei guter Nachfrage für Milchprodukte zu meist festeren Preisen - Für alle Milchpulversorten müssen die Käufer tiefer in die Tasche greifen - Vollmilchpulver am globalen Markt so teuer wie seit fünf Jahren nicht mehr - Butternotierungen in Deutschland werden angehoben - Erwarteter Anstieg der Schnittkäsepreise bleibt aus. (c) proplanta
Dem geringer als erwartet ausgefallenen Rohstoffaufkommen stand eine meist gute Nachfrage am Produktmarkt gegenüber, weshalb sich in einigen Bereichen die Preise befestigen konnten. Dies traf in dieser Woche fortgesetzt auf Milchpulver zu, wobei die Preise für Vollmilchpulver am stärksten anzogen.

Nach Angaben der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten wurde die Ware mit Aufschlägen zwischen 3 Cent und 6 Cent gehandelt und kostete je Kilogramm zwischen 2,85 Euro und 2,98 Euro. Der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) zufolge gab es Nachfrage vor allem bei Kunden im EU-Binnenmarkt.

Die Exportgeschäfte in Drittländer hielten sich dagegen noch in Grenzen. Doch könnte sich das bald ändern, denn an der Global Dairy Trade (GDT) sind die Preise für Vollmilchpulver aus Neuseeland mittlerweile auf das höchste Niveau seit fünf Jahren geklettert; sie liegen auch nicht mehr weit unter dem EU-Niveau.

Bei Magermilchpulver ging es am hiesigen Markt nach teilweise deutlichen Zuschlägen in dieser Woche zuletzt verhaltener nach oben. Laut Kemptener Börse ließ sich Futtermittelware zwischen 2,29 Euro/kg und 2,31 Euro/kg verkaufen; das waren im Schnitt 1,5 Cent mehr als in der Vorwoche. Im Mittel um 1 Cent auf 2,34 Euro/kg bis 2,40 Euro/kg befestigte sich Ware in Lebensmittelqualität.

Gut gefragt blieb auch Molkenpulver, für das die Käufer aus der Futtermittelwirtschaft 2 Cent mehr zahlen mussten. Bei der lebensmitteltauglichen Ware ging es durchschnittlich um 2,5 Cent auf 0,90 Euro/kg bis 0,96 Euro/kg nach oben. Teurer war dieses Produkt zuletzt im April 2019.

Blockbutter erneut höher notiert



Am Buttermarkt blieb die kontraktgebundene Notierung für Päckchenbutter am Mittwoch (3.2.) in Kempten am unteren Spannenende mit 3,24 Euro/kg unverändert. Der obere Notierungswert wurde jedoch um 10 Cent auf 3,60 Euro/kg angehoben.

Nach Angaben des Verbandes der Milcherzeuger Bayern (VMB) ist die für den Jahresanfang typische Absatzdelle am Fettmarkt 2021 geringer als üblich ausgefallen. Die Verkäufe von Päckchenbutter liefen gut, auch weil der andauernde Lockdown zu mehr Nachfrage im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) führte.

Belebt hat sich zudem der Absatz von Blockbutter an die Industriekunden. Die entsprechende Notierung in Kempten wurde die vierte Woche in Folge nach oben korrigiert, zuletzt um 13 Cent auf 3,53 Euro/kg am unteren Spannenende und um 7 Cent auf 3,57 Euro/kg am oberen.

Dies korrespondiert mit der festen Preistendenz am internationalen Markt, wo die Butter bei der jüngsten GDT-Auktion im Mittel aller Kontrakte um 6,2 % auf umgerechnet 4,16 Euro/kg stieg. Sie wurde damit deutlich teurer als aktuell in Deutschland gehandelt. Ein gutes Absatzvolumen gab es laut VMB zuletzt ebenfalls bei Schnittkäse. Die höheren Verkäufe im LEH würden die Einbußen im Geschäft mit Großverbrauchern ausgleichen und auch der Export laufe gut.

Bei eher geringen Beständen hatten Analysten eigentlich zum Monatswechsel einen Preisanstieg bei den Kontraktverhandlungen erwartet, doch dieser blieb aus. Die Notierungen für Gouda und Edamer in Hannover verharrten trotz fester Markttendenz unverändert auf ihrem bereits seit September 2020 festgefahrenem Niveau von 2,95 Euro/kg bis 3,20 Euro/kg.
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Großhandelspreise für Milchprodukte in Deutschland
AgE
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