Dies ergebe sich aus vorläufigen Erhebungen, die derzeit von der Staatskanzlei und dem Finanzministerium ausgewertet werden, wie Regierungssprecher Matthias Schuppe am Freitag mitteilte. Als letzte Kommune in Deutschland hob der Salzlandkreis am Freitag den Katastrophenalarm auf.
Nach dem
Bundestag gab am Freitag auch der
Bundesrat grünes Licht für die Fluthilfe in Höhe von bundesweit acht Milliarden Euro. Der Bund streckt die acht Milliarden Euro vor und macht dafür neue Schulden. Die Länder haben 20 Jahre Zeit, ihren Anteil von gut drei Milliarden Euro abzuzahlen. Laut Regierungssprecher wird Sachsen-Anhalt einen beträchtlichen Anteil aus der Hilfe erhalten.
Regierungschef Reiner Haseloff (
CDU) forderte im ARD-Morgenmagazin die Einrichtung eines bundesweiten Fonds für künftige Katastrophen. «Es kann immer wieder passieren, egal in welchem Bundesland», sagte Haseloff.
Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) sagte der «Mitteldeutschen Zeitung», bislang hätten die Landkreise Schäden von rund 846 Millionen Euro gemeldet. «Ich gehe aber davon aus, dass wir am Ende bei zwei bis drei Milliarden Euro liegen», sagte Stahlknecht.
Der Minister räumte ein, dass stundenlang zwischen dem Kreis Anhalt-Bitterfeld und dem Landkreis Nordsachsen über die Sprengung eines Deiches gestritten worden sei. «Das war eine Schwachstelle, das mus man ganz offen so benennen», sagte Stahlknecht, der auch Leiter des Krisenstabes der Landesregierung war. Im letzten Moment sei dann aber gesprengt worden, nachdem der Krisenstab die Entscheidung an sich gezogen habe.
Zu Vorwürfen antwortete Stahlknecht nur abstrakt. «Es gibt Menschen, die können Krise und es gibt Menschen, die in solchen Momenten schlicht und einfach überfordert sind. Das ist kein Mangel, dafür ist der eine eben musikalisch.» Wenn man in einer Krise die Führungsverantwortung habe, seien zwei Dinge wichtig: «Absolute innere Ruhe und der Wille zur Entscheidung. Man kann da nicht rumlabern, es gibt nur ja oder nein», sagte Stahlknecht. (dpa/sa)