Mineraldünger: Niederländischer Export im Wert kräftig gestiegen
Den Haag - Die Niederlande haben im vergangenen Jahr mit dem Verkauf von Mineraldünger ins Ausland rund 3,7 Mrd Euro erlöst.
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Das waren 1,3 Mrd Euro oder 57 % mehr als 2021, wie die niederländische Statistikbehörde (CBS) mit Verweis auf aktuelle Zahlen jetzt mitteilte.
Ausschlaggebend für die kräftige Zunahme waren die stark gestiegenen Weltmarktpreise. Denn das betreffende Exportvolumen nahm den Statistikern zufolge um 14 % auf 7 Mio t ab. Damit gaben die Niederlande 2022 den Spitzenplatz in der Rangliste der EU-Mineraldüngerexporteure ab und rutschten auf den dritten Rang.
Neuer Spitzenreiter war nach Angaben des Statistischen Amtes der Europäischen Union (Eurostat) Deutschland, dessen exportierte Menge an Mineraldünger zwar ebenfalls zurückging, aber nur um 300.000 t auf 7,8 Mio t. Auf den zweiten Platz schob sich Belgien, für das ein Zuwachs der Ausfuhren um 200.000 auf 7,1 Mio t Mineraldünger ausgewiesen wird.
Laut dem CBS wurden im vergangenen Kalenderjahr 79 % des von den Niederlanden ausgeführten Mineraldüngers auch dort hergestellt. Wichtigste Kunden waren Belgien mit einer Abnahmemenge von insgesamt 1,77 Mio t, gefolgt von Frankreich mit 1,04 Mio t und Deutschland mit 840.000 t. Den Umfang der niederländischen Mineraldüngerimporte bezifferte das CBS für 2022 auf 2,2 Mio t. Wichtigster Lieferant war Belgien mit 600.000 t, gefolgt von Deutschland mit 320.000 t.
Auf dem dritten Platz rangierte noch Russland mit 240.000 t. Trotz des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine seien die Mineraldüngereinfuhren kaum zurückgegangen, stellten die Statistiker fest. Im Jahr 2021 hatte sich die Importmenge auf 270.000 t belaufen, und das war das größte Volumen seit 2006 gewesen. Im EU-Ländervergleich waren die Niederlande 2022 der siebtgrößte Einkäufer von Mineraldünger aus Russland.
Die jüngsten CBS-Inlandsverbrauchszahlen für Stickstoff und Phosphor aus Mineraldüngern beziehen sich auf das Jahr 2020 und belaufen sich auf 220.000 t beziehungsweise 4.000 t. Im selben Jahr wurden nach Angaben der Behörde schätzungsweise 357.000 t Stickstoff sowie 48.000 t Phosphor über Wirtschaftsdünger auf die Felder ausgebracht.