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22.01.2010 | 10:21 | Kuratoriumstagung der süddeutschen Zuckerwirtschaft  

Minister Peter Hauk MdL: "Zuckerrübe noch immer die rentabelste Ackerfrucht"

Stuttgart - "Das Land Baden-Württemberg betreibt seit Jahrzehnten eine sehr erfolgreiche Agrar- und Strukturpolitik für die Ländlichen Räume.

Zuckerrübe - rentabeltste Ackerfrucht
(c) proplanta
Hierbei steht vor allem der Erhalt einer flächendeckenden und umweltverträglichen Form der Landbewirtschaftung durch eine ausreichende Zahl an wettbewerbsfähigen, bäuerlichen Familienbetrieben im Mittelpunkt", sagte der baden-württembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Peter Hauk MdL, am Mittwoch (20. Januar) bei der Kuratoriumstagung der süddeutschen Zuckerwirtschaft in Öhringen (Hohenlohekreis).

Zentrales Instrument der integrierten Agrar- und Strukturpolitik der baden-württembergischen Landesregierung sei der Maßnahmen- und Entwicklungsplan Ländlicher Raum Baden-Württemberg (MEPL II). Er ermögliche die Stärkung und Weiterentwicklung der Landwirtschaft und des Ländlichen Raums. So seien die Schwerpunkte von MEPL II unter anderem die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft, die Offenhaltung der Landschaft durch flächendeckende Bewirtschaftung sowie der Schutz von Boden, Wasser, Klima und Biodiversität durch eine extensive Wirtschaftsweise.

"Die voranschreitende Globalisierung und Liberalisierung der Handelspolitik führen dazu, dass die Landwirtschaft in Deutschland und Europa stärker als bisher von Weltmärkten beeinflusst wird", erklärte der Minister. Deutschland und insbesondere Baden-Württemberg hätten als ehemaliger 'Exportweltmeister' ein großes Interesse an einer Intensivierung des Welthandels. Diese Intensivierung stärke die Wirtschaft im Land. Dieser Welthandel müsse aber unter verlässlichen Rahmenbedingungen erfolgen.

Im Bereich Zuckerrübenanbau sei die Anbaufläche durch die Reform der Zuckermarktordnung seit 2005 in der gesamten EU von rund 2,2 Millionen Hektar auf 1,5 Millionen Hektar deutlich gesunken. Im Zuge des Umstrukturierungsplans seien die Quoten um 5,8 Millionen Tonnen auf 14 Millionen Tonnen reduziert worden. "Die deutschen Zuckerquoten belaufen sich derzeit auf insgesamt etwa 2,9 Millionen Tonnen. Baden-Württemberg hat daran einen Anteil von fünf Prozent", so Hauk.

Die Zuckerrübenlieferrechte für die baden-württembergischen Rübenerzeuger seien von 1,18 Millionen Tonnen Zuckerrüben auf knapp eine Million Tonnen zurückgeführt worden. Die Fläche habe sich so seit 2005 um rund zehn Prozent reduziert. Das sei keine einfache Lage für Zuckerrübenanbauer. "Die Erfahrung hat gezeigt, dass kürzere Transportwege und ein effizienter Einsatz aller Produktionsfaktoren wichtige Bestandteile einer erfolgreichen und wettbewerbsfähigen Zuckererzeugung sind", betonte Minister Hauk. Erfolgreich sein bedeute heute auch, sich ständig fortzubilden, die Fortschritte der Technik und Innovationen nutzen, den Markt beobachten und die Produktion am Markt ausrichten.

"In wirtschaftlicher Hinsicht war und ist der Rübenanbau ein wichtiger Produktionszweig vieler Ackerbaubetriebe und bestimmter Regionen", so der Minister. Zwar habe sich im Vergleich zu 2005 der Deckungsbeitrag je Hektar von etwa 2.700 Euro um fast 700 Euro auf heute rund 2.000 Euro verringert. Dennoch sei die Zuckerrübe noch immer die mit großem Abstand rentabelste Ackerfrucht. Die Zuckerwirtschaft habe sich den Herausforderungen, die durch die Liberalisierung der Märkte und durch die Reform der Zuckermarktordnung entstanden sind, gestellt und diese Änderungen genutzt, um sich für den Wettbewerb neu aufzustellen. (Pd)
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