Obwohl das Düngen seit Monatsbeginn wieder erlaubt ist, seien viele landwirtschaftliche Flächen nach dem üppigen Regen oft nicht befahrbar oder überschwemmt, sagte die Sprecherin des Landesbauernverbandes, Gabi von der Brelie, in Hannover. Ihr zufolge sind die Gülletanks bei einigen Landwirten weitgehend gefüllt. Besonders betroffen sind demnach die Milchvieh- und
Rinderhalter an der Küste. Weil es bereits im Herbst sehr nass war, kamen die Tiere früher in die Ställe und die Gülletanks füllten sich früher als üblich.
Alle Hoffnung der Landwirte sei auf eine Wetterbesserung gerichtet, sagte die Verbandssprecherin. Sobald die Flächen wieder befahrbar seien, ließe sich die aufgestaute
Gülle problemlos auf den Flächen verteilen. Auch die
Ackerbaubetriebe nutzten mehr Gülle als früher. Der
Landesbauernverband hatte Landwirte aufgefordert, sich untereinander bei Notlagen zu helfen, wenn die Gülletanks eines Kollegen voll seien. Eine Sonderregelung ermöglicht es Landwirten auch, Gülle in frisch ausgehobenen, abgedichteten Gruben aufzubewahren. Wie ein Landwirt dem NDR schilderte, helfe dies aber kaum, wenn man einen Spatenstich in die Erde setze und sich gleich das Wasser sammele.
Die
Landwirtschaftskammer Niedersachsen verwies auf die Vorschriften für das Ausbringen von Gülle. Dieses ist nicht erlaubt, wenn Grün- oder
Ackerland überschwemmt oder wassergesättigt ist und eine Abschwemmungsgefahr des Düngers besteht.