Die Summe lag damit über dem inflationsbereinigten Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre inHöhe von 140 Mrd. $ (122 Mrd. Euro), aber unter der extremen Schadenssumme aus dem Jahr 2017 in Höhe von 350 Mrd. $ (306 Mrd. Euro). Das hat die Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft (Munich Re) in ihrer Naturkatastrophen-Bilanz des Jahres 2018 mitgeteilt. Demnach war in Europa die lange
Dürre mit hohen Schäden in der Landwirtschaft und vielen Waldbränden die teuerste Katastrophe.
Die direkten Schäden betrugen dem Rückversicherer zufolge 3,9 Mrd. $ (3,4 Mrd. Euro), wovon allerdings nur ein kleiner Teil versichert war. Bis in den Herbst hinein habe das Niedrigwasser der Flüsse den Gütertransport und damit die Wirtschaft behindert.
Die im globalen Vergleich kostspieligsten Naturkatastrophen ereigneten sich dem Versicherer zufolge in den USA. So seien ein
Waldbrand in
Kalifornien mit einem Gesamtschaden von 16,5 Mrd. $ (14,4 Mrd. Euro) und der Hurrikan „Michael“ mit einem Schaden von 16,0 Mrd. $ (14,0 Mrd. Euro) die teuersten Ereignisse gewesen. Der versicherte Schaden habe sich in diesen beiden Fällen auf 12,5 Mrd. $ (11,0 Mrd. Euro) beziehungsweise 10,0 Mrd. $ (8,7 Mrd. Euro) belaufen.
Munich-Re-Vorstandsmitglied Dr. Torsten Jeworrek betonte, dass das vergangene Jahr von mehreren schweren Naturkatastrophen mit hohen versicherten Schäden geprägt gewesen sei. Dazu zählten das ungewöhnliche Zusammentreffen schwerer Wirbelstürme in den USA und in Japan sowie verheerende
Waldbrände in Kalifornien. Jeworrek rechnet damit, dass solche großen Feuer mit dem
Klimawandel häufiger auftreten werden. Daher müsse hier bei Baustandards und bei der
Landnutzung gehandelt werden, um Schäden zu vermeiden.
„Insgesamt sollte die Häufung ungewöhnlicher Ereignisse und Zusammenhänge für Versicherer Anlass sein zu prüfen, ob sie Ereignisse wie im Jahr 2018 auf dem Radar ihrerModelle hatten oder Risikosteuerung und Zeichnungsstrategie anpassen müssen“, erklärte das Vorstandsmitglied.
Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8737 Euro